Warum verspannte Kaumuskeln ein Grund sind, über Stress nachzudenken

Unverarbeitete Emotionen und Stress sind der Grund für verspannte Kiefermuskeln

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. September 2009

Unerklärliche Spannungskopfschmerzen, Verspannte Unterkiefer- und Schläfenmuskeln können Hinweise auf übermäßige nächtliche Kauarbeit sein. Meistens sind es die Partner, die vom Knirschen wach werden und die Betroffenen erstmals darauf aufmerksam machen, denn diese ahnen oft selbst nichts davon.

Unverarbeitete Emotionen in der Kindheit als Auslöser?

Experten halten unverarbeiteten Stress für die häufigste Ursache. "Oft haben die Patienten schon in der Kindheit gelernt, dass sie ihren Emotionen nicht freien Lauf lassen dürfen", erklärt die Diplom-Psychologin Dr. Gundula Körber von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universitätsklinik Kiel in der "Apotheken Umschau".

Das unbewusste nächtliche Kauen wird mit solcher Intensität betrieben, dass nicht selten schon zwei bis drei Millimeter Zahnsubstanz abgeschliffen sind, wenn die Betroffenen erstmals zum Zahnarzt kommen.

Oft sind anspruchsvolle Behandlungen nötig, um die korrekte Kauhöhe wieder herzustellen. Eine vom Zahnarzt angepasste Kunststoffschiene, die nachts über die Zähne gestülpt wird, schützt vor weiterer Abnutzung. Betroffene sollten versuchen, sich die Gründe für ihren verdrängten Stress bewusst zu machen. Vielen Patienten helfe dies schon, berichtet Psychologin Körber. "In sehr gravierenden Fällen empfehle ich aber auch einmal eine Psychotherapie."