Der kleine Unterschied - Männer sind bei Diabetes seltener unterzuckert

Von Cornelia Scherpe
29. Juni 2012

Der kleine Unterschied kann in manchen Fällen eben doch entscheiden sein. Frauen und Männer unterscheiden sich nur nur durch ihre Geschlechtsorgane, sondern auch durch weitere Feinheiten, die bei einem Krankheitsbild oft zum Tragen kommen. Dies ist auch der Fall bei Diabetes.

Untersuchungen haben gezeigt, dass weibliche und männliche Diabetiker verschieden reagieren. Männer neigen dabei seltener zu einer Unterzuckerungen als die Frauen. Zu diesem Schluss kommen zwei voneinander unabhängige Studien.

Ist ein Patient nicht ideal eingestellt, so kann es zu einer zu hohen Dosis an Insulin kommen. Doch auch eine falsche Ernährung kann bei Diabetikern vorübergehend zu einer Unterzuckerung führen. Eine solche Hypoglykämie, so der Fachausdruck, kann das Leben des Patienten bedrohen.

Den Studien zufolge sind Frauen davon öfter betroffen, da ihr Körper anders reagiert als Männer. Bei ihnen senkt sich der Wert des Hämoglobin-A1C auch im Verhältnis zum kleineren Körpergewicht langsamer ab. Da es sich bei diesem Stoff um einen Marker handelt, der den Blutzucker angibt, können falsche Therapienanpassungen die Folge sein. So kommt es zu vermehrten Unterzuckerungen.

Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig die Unterscheidung der Geschlechter im medizinischen Bereich sein kann. Eine individuelle Behandlung ist daher mehr und mehr essentiell für einen Therapieerfolg. Offenbar muss die Diabetes-Kontrolle bei Frauen viel feiner erfolgen, damit man die richtigen Dosierungen von Insulin vergeben kann.