Übertherapie im Alter: Blutzuckereinstellungen häufig zu streng eingestellt

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2014

Bei älteren Menschen kommt es häufiger zu medizinischen Notfällen aufgrund zu streng eingestellter Blutzuckertherapien.

Gesundheitliche Probleme als Konsequenz

Dies stellten Forscher der Rutgers University in New Jersey fest, denen die vielen Behandlungen aufgrund unerwünschter Wirkungen von Insulin und Sulfonylharnstoffen aufgefallen waren. Sie untersuchten die Daten von insgesamt 652.378 Patienten, die bei der Veterans Health Administration registriert waren und im Jahr 2009 mit einem der beiden Mittel therapiert worden waren.

65,9 Prozent der Probanden litten unter weiteren gesundheitlichen Problemen wie kardiovaskulären Krankheiten, neurologischen Störungen, Depressionen oder Süchten. Dennoch war auch bei ihnen der Blutzucker sehr streng eingestellt - häufig zu streng.

Individuelle Medikation zur Vermeidung von Nebenwirkungen

Empfohlen wird für ältere Diabetiker ein HbA1c-Therapieziel von 7 bis 8 Prozent, die festgestellten Werte langen jedoch bei 50 Prozent unter 7,0 Prozent und bei 11,3 Prozent der Probanden unter 6,0 Prozent.

Die Forscher raten dazu, die Medikationen für jeden Patienten mit Rücksicht auf andere Krankheiten individueller einzustellen um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.