Gesundheitsrisiko Untergewicht

Auch Menschen, die zu wenig wiegen, leiden unter ihrem Gewicht und setzen sich großen Risiken aus

Von Frank Hertel
7. April 2011

Alle sprechen vom Übergewicht, aber auch das Untergewicht kann gesundheitliche Probleme bereiten. Davon ist allerdings nur eine kleine Minderheit betroffen. Von Untergewicht spricht man, wenn der Body Mass Index (BMI) unter 18,5 liegt. In Deutschland ist das bei 1,5 Prozent der Frauen und bei 0,4 Prozent der Männer der Fall.

Die Folgen sind eine stärkere Krankheitsanfälligkeit, eine schlechtere Wundheilung, eine verminderte Muskelfunktion und ein erhöhtes Osteoporoserisiko. Auslöser für Untergewicht sind oft Liebeskummer, Stress oder eine Grippe, sagt Kerstin Bernhardt, Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt Mangelernährung.

Oft sei die Neigung zu Untergewicht auch genetisch bedingt. Es gebe gute und schlechte Futterverwerter. Die schlechten Verwerter würden die Nahrung nicht als Fett speichern, sondern gleich in Wärme umwandeln. Dieser Personenkreis kann so viel essen wie er möchte ohne dick zu werden.

Das beste Mittel gegen Untergewicht

Es gebe aber auch die alten Menschen, die nicht mehr gut kauen können oder denen nichts mehr schmeckt, die dann auch untergewichtig werden können. Bernhardt empfiehlt den Untergewichtigen, möglichst viele Milchprodukte wie Käse, Sahne und Joghurt zu essen, außerdem viel Öl, viele Nüsse und frisch gepresste Obstsäfte.

Im schwäbischen Schorndorf bietet die Buchautorin Susanne Nowitzky-Grimm einen Zunehm-Kurs an, der großen Anklang findet. Ihr Buch trägt den Titel "Mensch, bist du dünn!" Sie sagt, Untergewicht könne für die Betroffenen eine Qual sein, obwohl es in der Bevölkerung gut angesehen ist. Denn die meisten sind ja nicht zu dünn, sondern zu dick.