Praktisches Östrogen: Weibliches Geschlechtshormon hilft Männern dabei schlank zu bleiben

Von Cornelia Scherpe
18. September 2013

Auch ohne gleich Arzt sein zu müssen, wissen viele Menschen, dass es im Körper viele Hormone gibt, die diverse Aufgaben erfüllen müssen. In puncto Geschlechtshormone unterscheiden sich Männer und Frauen zudem auffallend, so dass man in der Medizin auch von männlichen und weiblichen Hormonen spricht.

Doch obwohl es Geschlechtshormone sind, haben diese Botenstoffe nicht nur etwas mit den spezifischen Funktion der Geschlechter zu tun. Nicht selten haben Hormone mehrere Aufgabenbereiche. Dies trifft einer neuen Erkenntnis zufolge auch auf das weibliche Hormon Östrogen zu.

Männer und Frauen besitzen die Geschlechtshormone des jeweils anderen zwar auch, doch in einer für ihr Geschlecht typischen Konzentration. Es ist also normal, dass Männer deutlich weniger Östrogen in sich tragen. Wie viel es konkret ist, hängt nicht nur von Individuum zu Individuum ab, sondern auch von der aktuellen Lebensweise.

Eine US-Studie hat nun ermittelt, dass Männer, die ein wenig zu viel Östrogen für ihr Geschlecht haben, darunter keinesfalls leiden. Sie sollten sich eher freuen, denn das weibliche Hormon lässt diese Männer schlanker sein.

An der Studie nahmen 400 Männer teil. Bei allen Teilnehmern wurde die körpereigene Produktion des männlichen Testosteron unterbunden und das Hormon stattdessen künstlich über Pflaster zugeführt. Nur so konnte man die genaue Menge der Hormone bei allen regulieren. 200 erhielten nun außerdem den Wirkstoff Anastrozol. Dieser hemmt die Bildung der weiblichen Hormone und wird eigentlich bei Frauen eingesetzt, die aufgrund von Brustkrebs eine Hormontherapie bekommen.

Das Resultat war, dass die Männer ohne weibliche Hormone deutlich an Gewicht zulegten. Die vorheriger Muskelmasse blieb zwar unverändert, doch ohne Östrogen speicherten die Männer auffallend mehr Fett.