Der Staat will Eltern helfen, dem Übergewicht ihrer Kinder vorzubeugen

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2013

Längst ist Übergewicht nicht nur ein Problem der Erwachsenen, sondern auch eines der Kinder. Immer mehr Heranwachsende bringen deutlich mehr Kilos auf die Waage, als für ihr Alter und ihre Größe normal wäre. Bereits seit den 1990er Jahren beobachten Eltern, Kinderärzte und der Staat besorgt, wie sich der Trend immer weiter entwickelt.

Dabei ist es gerade in jungen Jahren recht einfach, das Gewicht auf einem gesunden Niveau zu halten. Erst als Erwachsener hat man sich feste Gewohnheiten antrainiert, die nur noch mit sehr viel Disziplin abgelegt werden können. Es ist daher an den Eltern, bei ihren Kindern frühzeitig für eine gesunde Ernährung zu sorgen und damit späteren Folgeerkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck vorzubeugen.

Auch der deutsche Staat will bei der Prävention helfen und greift den Eltern nun unter die Arme. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat dafür ein neues Projekt ins Leben gerufen. Es nennt sich "Besser essen. Mehr bewegen - Kinderleicht-Regionen" und soll Kinder vor dem Übergewicht bewahren. Das gesamte Projekt wird wissenschaftlich begleitet, sodass die Einzelerfolge diverser Techniken in der Praxis bewertet werden können.

Das Projekt enthält vor allen Dingen auch gute Maßnahmen, um Familien mit schwachem Einkommen und eher bildungsferne Schichten anzusprechen. Gerade in diesen sozialen Milieus hat man in der Vergangenheit oft das Problem beobachtet, dass die Betroffenen nicht gern an Präventionsmaßnahmen teilnehmen. Dies soll sich im neuen Projekt ändern. Ein Programmpunkt sieht zum Beispiel vor, dass die Erfahrungswelten der Kinder verknüpft werden. Was sie in der Schule über Ernährung und Sport lernen, müssen die Eltern ebenfalls vorleben und die Freizeit der Kinder danach mitgestalten.