Wenn abfällige Blicke zur Tortur werden: Fotografin dreht den Spieß einfach um

Von Nicole Freialdenhoven
24. Mai 2013

Viele Menschen leiden unter der fast unbemerkbaren Diskriminierung im Alltag: Ob dick, ob hässlich oder einfach nur schlecht angezogen, sie ziehen immer wieder abfällige Blicke anderer auf sich und leiden darunter. Die amerikanische Fotografin Haley Morris-Cafiero, selbst weder schlank noch besonders hübsch, machte aus der Not eine Tugend und drehte den Spieß einfach um!

Sie besuchte besonders belebte Orte wie den Times Square in New York und baute in der Nähe eine unauffällige Kamera auf, die regelmäßig Fotos schoss. Sie selbst saß oder stand einfach herum, telefonierte mit dem Handy oder schleckte ein Eis, wie es zahllose gelangweilte Menschen tagtäglich überall auf der Welt tun. Abends sichtete sie zuhause die Fotos, die die Kamera im Laufe des Tages gemacht hatte.

Heraus kam eine sehenswerte Fotoserie, die deutlich machte, wie oft Morris-Cafiero im Laufe des Tages immer wieder von Passanten angestarrt wurde, häufig mit abschätzigen oder amüsierten Blicken, die sich meistens auf ihr Gewicht oder ihr unvorteilhaftes Äußeres bezogen.

Die Aktion, die schon bald durch das Internet weltweit bekannt wurde, gilt jedoch als nicht ganz unumstritten, denn in vielen Bildern ist nicht deutlich, ob die Passanten wirklich sie anschauen oder beispielsweise an ihr vorbei ein Schaufenster betrachten oder einfach seitlich zu ihren Gesprächspartnern schauen.