Schwergewicht von Mutterleib an

Von Ingrid Neufeld
11. Januar 2013

Das ist angeboren - heißt es oft, wenn Menschen auf ihr Übergewicht verweisen. Wissenschaftler der Charitè-Universitätsmedizin in Berlin stellten in einer internationalen Studie fest, dass diese Annahme gar nicht falsch ist. Wer bei seiner Geburt mehr als 4000 Gramm wiegt, hat später gute Chancen für Übergewicht, mehr als Normalgewichtige.

Es kommt also auf die Mutter an. Wenn sie einen gesunden Lebensstil pflegt, kommt das Kind eher normalgewichtig zur Welt, als wenn sie während ihrer Schwangerschaft falsche Nahrungsmittel zu sich nimmt und sich zu wenig bewegt.

Andreas Plagemann und sein Team haben mehr als 66 Studien mit über 640.000 Probanden im Alter bis zu 75 Jahren aus 26 Ländern und 5 Kontinenten ausgewertet. Da Übergewicht und Adipositas eines der größten gesundheitsrelevanten Probleme auf der ganzen Welt darstellt, ist das Ergebnis von großer Wichtigkeit.

Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen bringt inzwischen zu viel Gewicht auf die Waage. Bei den Kindern sind es 15 Prozent. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheitsökonomie, Sozialpolitik und Medizin. Gesundheitliche Risiken sind Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Krebs und psychische Krankheiten.

Doch auf Grund dieser Forschungsergebnisse weiß man jetzt, dass die optimale Betreuung von Schwangeren eine sehr große Rolle für die Gesundheit des ungeborenen Kindes spielt.