Adipositas: Die Gesundheitskosten steigen mit dem BMI

Wissenschaftler berechnet Anstieg der Gesundheitskosten bei Fettleibigkeit

Von Frank Hertel
2. November 2011

Gregory Simon arbeitet für ein Forschungsinstitut der US-Krankenkasse Group Health Cooperative in Seattle. Er hat berechnet wie stark der Anstieg der Gesundheitskosten ausfällt, wenn ein Mensch unter Adipositas (Fettleibigkeit) leidet. In den USA ist das eine wichtige Frage, denn ein Drittel der Amerikaner ist fettleibig und ein Drittel übergewichtig.

BMI und Gesundheitskosten

Simon ließ eine Telefonumfrage bei 4462 weiblichen Migliedern der Versicherung durchführen. Die Frauen wurden nach Körpergröße und Gewicht gefragt. Daraus errechnete man den Body-Mass-Index (BMI), außerdem wurden die Teilnehmerinnen nach den Regeln des Patient Health Questionaire (PHQ9) auf eine mögliche Depression gescreent.

Das Ergebnis ist eindeutig. Die Gesundheitskosten steigen mit dem BMI. Wenn der BMI zwischen 30 und 35 liegt - das entspricht einer Adipositas der Stufe 1 - dann steigen die Gesundheitskosten um 65 Prozent. Selbst wenn man die Kosten durch Depression abzieht, steigen sie trotzdem noch um 40 Prozent.

Was sind Gesundheitskosten?

Ab einem BMI von 35 steigen die Gesundheitskosten um 157 Prozent, nach Abzug der Depressionskosten um immerhin 87 Prozent. Unter Gesundheitskosten versteht man das Geld, das die Krankenkasse für

bezahlen muss. Über die Studie wird im aktuellen "Journal of General Internal Medicine" berichtet.