Häufiger Stress scheint auf das Gewicht zu wirken - Zumindest Frauen nehmen zu

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2014

Viele kennen es: Ein Projekt muss zum Abschluss kommen, die Prüfung steht kurz bevor, oder es gibt Probleme mit der Familie. Wer anhaltendem Stress ausgesetzt ist, bekommt das oft auch körperlich zu spüren. Man schläft schlechter und ist ständig in einer Art Alarmbereitschaft.

Stress wirkt auf den gesamten Organismus und dabei offenbar auch auf das Körpergewicht. Zumindest kommt eine aktuelle Studie zu diesem Schluss. Den Verdacht, dass Stress dick machen könnte, haben viele Menschen schon länger. Dabei denken sie allerdings daran, dass man durch die Angespanntheit eher zum Naschen tendiert und sich mit Süßigkeiten tröstet.

Zunahme liegt nicht nur an Süßem

In der Studie jedoch ging es nicht um verändertes Essverhalten bei Stress, sondern um eine Gewichtszunahme trotz unverändertem Essens. Es scheint, als würde sich der Stoffwechsel unter Stress so verändern, dass der Körper weniger Kalorien verbrennt. Die Folge ist, dass man genauso viel oder wenig isst wie sonst und dennoch der Zeiger der Waage nach oben klettert.

Die US-Forscher arbeiteten für ihre Studie mit 58 Frauen, die im Schnitt bereits 53 Jahre waren. Sie wurden gebeten, eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, deren Kaloriengehalt die Forscher zuvor bestimmt hatten. Dabei wurden die Frauen befragt, was für stressige Momente sie innerhalb der vergangenen 24 Stunden gehabt hatten. Frauen, die sich an einen Stressmoment erinnerten, verbrannten 104 Kalorien weniger als die Frauen, die keinen Stress gehabt hatten.

Die Forscher rechneten das auf ein Jahr hoch. Dauerstress über ein Jahr könnte demnach bei identischer Ernährung einen Unterschied von 5,5 Kilogramm ausmachen.

Beim gleichen Essen würde eine Frau unter Stress dann deutlich mehr als ihre stressfreie Freundin wiegen. Da in der Praxis aber tatsächlich viele Menschen auch zum Naschen neigen, macht das den Stress gleich doppelt so gefährlich.