Übergewicht reduzieren: In kühlen Räumen purzeln die Pfunde

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2014

Wer übergewichtig ist, der trägt für viele Krankheiten ein erhöhtes Risiko. Da der ganze Körper unter den Pfunden leidet, steigt die Gefahr für Dinge wie Diabetes oder Bluthochdruck. Doch auch wer mit ganzem Willen abnehmen möchte, hat es oft nicht einfach.

Verschiedene Arten von Fettzellen

Mediziner forschen schon lange nach, wie Übergewicht genau entsteht und wie man am besten damit umgeht. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass es drei verschiedene Arten von Fettzellen gibt, braune, weiße und beige Fettzellen. Schuld am Bierbauch und Hüftgold sind die weißen Fettdepots. Hier wird Energie aus dem Stoffwechsel gespeichert. Beiges und braunes Fett nutzt der Körper dagegen nur Kalorienverbrennung.

Der berühmte Babyspeck beispielsweise besteht vor allen Dingen aus braunem Fett und soll den jungen Körper vor dem Auskühlen bewahren. Hier wird die gespeicherte Energie des Fetts zur Wärmegewinnung genutzt und so der Kälte getrotzt. Das Fettdepot wird dabei verbraucht, weshalb sich der Babyspeck nach und nach verliert. Erwachsene haben daher kein braunes Fett mehr, sehr wohl aber beige Fettzellen. Diese unterscheiden sich zwar im Aufbau vom braunen Fettgewebe, doch ihre Funktion ist vergleichbar. Bei Bedarf wird die gespeicherte Energie freigesetzt, was auch das weiße Fett mit abbaut.

Metrynl wandelt weißes in beiges Fett um und hilft so beim Abnehmen

Studien konnten daher zeigen, dass übergewichtige Probanden an Gewicht verlieren, wenn sie nicht im gut geheizten Raum leben, sondern sich bei einer Umgebungstemperatur von 16 bis maximal 17 Grad Celsius aufhalten. Das mag am Anfang ungewohnt sein, doch so purzeln die Pfunde.

Daran beteiligt ist das neu entdeckte Hormon "Metrnl". Bei sportlicher Betätigung wird es in den Muskeln aktiv, doch beim Frösteln steckt es im Fettgewebe. Es wandelt weißes in beiges Fett um und hilft so beim Abnehmen. Das Hormon spricht dabei das Immunsystem an und dieses schickt unter anderem Fresszellen los, die im weißen Fettgewebe für den Abbau der unliebsamen Polster sorgen.