Übergewicht ist eine Familienangelegenheit - Risikofaktoren für übergewichtige Kinder

Wenn Kinder schon in jungen Jahren zum Übergewicht neigen, wird das nicht selten von Mama und Papa als niedlicher Babyspeck verharmlost. Tatsächlich ist es jedoch nicht nur der erste Nagel zu einer unnötig frühen Beerdigung, sondern auch der schlichte wie eindeutige Beweis, dass der Lebensstil der gesamten Familie nicht gesund ist.

Von Andreas Hadel

In manchen Fällen wird das Übergewicht durch hormonelle Krankheiten oder genetische Faktoren hervorgerufen. Die Hauptursache für Fettleibigkeit ist jedoch vor allem in den Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten der Familie zu finden.

Sogar die Nährstoffversorgung im Mutterleib kann das Körpergewicht beeinflussen. Aus diesem Grund wird schwangeren Frauen empfohlen, sich gesund zu ernähren.

Faktor Familienleben

Gene spielen zwar eine Rolle bei der Ausprägung von Übergewicht, lange Fernsehzeiten und ausgefallene Mahlzeiten sind jedoch hierbei von größerer Bedeutung, wie eine aktuelle Studie zeigt, die im amerikanischen Fachblatt "Journal für Soziologie" erschien. Die Studie macht deutlich, dass Übergewicht eine Familienangelegenheit ist und durchaus weitervererbt werden kann. Doch laut Molly Martin, die als Assistenzprofessorin an der Pennsylvania-State-Universität arbeitet, ist hinsichtlich des Übergewichts vielmehr entscheidend, wie die Familie gemeinsam ihre Zeit verbringt.

Studie der Pennsylvania-State-Universität

In den westlichen Industrienationen sind deutlich mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen übergewichtig. Für ihre Studie untersuchte die Wissenschaftlerin die Daten von mehr als 2.500 Zwillingen und Geschwistern.

Dabei untersuchte sie, welchen Einfluss Parameter wie unter anderem

auf das Körpergewicht der Kinder haben.

Wichtige Parameter

Während ihrer Untersuchung kristallisierten sich aus der Menge der Parameter zwei als besonders bedeutsam heraus:

  • zum einen die Tatsache, ob regelmäßig gemeinsam gegessen wird, und
  • zum anderen, wie viel Zeit die Familie vor dem Fernseher oder Computer verbringt.

Gemeinsame Mahlzeiten

Familie am Tisch beim Essen
Wichtigkeit der gemeinsamen Mahlzeiten

Kinder, die nicht regelmäßig drei vollwertige Mahlzeiten im Familienkreis zu sich nehmen, scheinen an einem höheren Risiko zu leiden, übergewichtig zu werden. Die Gründe hierfür sind zahlreich.

Die Tatsache, dass eine Familie nicht gemeinsam isst, könnte darauf hinweisen, dass sie es sich schlicht finanziell nicht leisten kann. Ein weitere Grund ist ein hektischer Lebensstil der Eltern.

Bei älteren Kindern kommt hinzu, dass sie manchmal bewusst dem Familienessen fern bleiben, weil sie glauben, dadurch schneller abnehmen zu können. Was auch immer der Grund ist, warum Kinder nicht im Familienkreis essen, greifen sie häufiger zu nährstoffarmen Ersatzmahlzeiten wie Süßigkeiten oder Fast Food.

Gemeinsam zu essen ist nach Meinung der Forscherin ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsfaktor für Kinder. Sie sind darauf angewiesen, dass sie von ihren Eltern oder größeren Geschwistern eine vollwertige Mahlzeit bekommen und so lernen, welche Lebensmittel für sie gut oder schlecht sind.

Wenn Eltern mit ihren Kindern essen, ist es ein Leichtes, gesunde Essweisen zu demonstrieren und den Sprösslingen wissen zu lassen, dass ein Dessert kein Ersatz für die Gemüsebeilage ist.

Gemeinsam aktiv bleiben

Jede Familie verfällt zwangsläufig in eine gewisse Routine. Daran ist nichts schlechtes, sofern es sich um gesunde Abläufe handelt. Versuchen Sie als Eltern, regelmäßig mit Ihren Kindern aktiv zu sein.

Verbringen Sie am Wochenende gemeinsam Zeit bei einem Waldausflug oder auf der Spielwiese bei Federball oder Volleyball. Anstatt nach dem Abendessen den Fernseher einzuschalten, können Sie auch gemeinsam einen Verdauungsspaziergang machen und Ihren Kindern die unterschiedlichen Baumarten in der Nachbarschaft zeigen.

Faktor Arbeitende Mütter

Forschungen belegen, dass Kinder mit arbeitenden Müttern eine sechs Mal höhere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht haben als andere Kinder. Es wird vermutet, dass das häufige Essen von fetthaltigen Fertiggerichten und das unbeaufsichtigte Essen von Snacks, zum Beispiel nach der Schule, das erhöhte Gewicht verursachen. Wissenschaftler warnen, dass dieser Effekt bei so genannten Schlüsselkindern im Alter von 11-12 Jahren am stärksten auftritt.

Diese Kinder werden sich im Hinblick auf das Mittagessen oft selbst überlassen und von ihren Eltern darum gebeten, sich ihr Mittagessen selbst zu zubereiten. Hierbei fällt die Wahl oft auf ein kalorienreiches Fertigessen aus der Tiefkühltruhe. Eine aus frischen Nahrungsmitteln zubereitete Mahlzeit ist selten.

Kinder, die oft unbeaufsichtigt sind, gehen oft später ins Bett. Das daraus resultierende Schlafdefizit stellt ebenfalls ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung hin zur Fettleibigkeit dar.

Übergewicht bei Schlüsselkindern

Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Kinder in der 6. Klasse, im Alter zwischen 11 und 12 Jahren, deren Mütter voll- oder halbtags arbeiteten, sechs Mal mehr zur Übergewichtigkeit tendieren.

Im Journal "Child Development" wurde eine Studie veröffentlicht, in der 990 Kinder im Alter zwischen acht und 12 Jahren untersucht wurden. Maßgeblich dabei waren die jeweils anfallenden Arbeitsstunden der Mütter. Des Weiteren wurde die durchschnittliche Stundenanzahl berechnet, die Kinder jeden Tag vor dem Fernseher verbringen und den zeitlichen Umfang, den sie für die Hausaufgaben aufbringen.

Die Forscher fanden heraus, dass das durchschnittliche Kind, dessen Mutter arbeiten geht, eher dazu tendiert, ein halbes bis zu einem Kilo schwerer zu sein, im Vergleich zu den Kindern, deren Mütter tagsüber zu Hause sind. Dieser Effekt steigt mit dem zunehmenden Alter des Kindes, so dass Kinder im Alter zwischen 11 und 12 Jahren durchschnittlich 1,5 bis 2 kg mehr wiegen als ein Kind des gleichen Alters, dessen Mutter nicht arbeiten geht.

Nicht das Fernsehen ist schuld

Überraschenderweise lässt sich die Gewichtszunahme nicht mit zu viel Fernsehen oder zu wenig Bewegung begründen. Laut der Forschungsergebnisse verbringen Schlüsselkinder genauso viel Zeit vor dem Fernseher und bewegen sich zeitlich genauso viel wie Kinder, deren Mütter zu Hause sind.

Vielmehr liegt die Begründung darin, dass die Kinder ohne Aufsicht eher zu fettreichen Fertiggerichten oder Fast-Food greifen, anstatt gesundes Essen zu sich zu nehmen. Sie tendieren eher dazu, Mahlzeiten auszulassen und stattdessen den Tag über Chips oder Schokoriegel zu essen, die sie sich auf dem Rückweg von der Schule gekauft haben.

Laut jüngsten Ergebnissen ist heutzutage eines von drei Kindern bei Verlassen der Grundschule im Alter von 11 Jahren übergewichtig. Klinisch gesehen ist ein Fünftel der Kinder fettleibig, so dass das körpereigene Fett bereits die Gesundheit des Kindes gefährdet.

Ein Team bestehend aus Forschern der Cornell-Universität, der Universität von Chicago und der Amerikanischen Universität in Washington betont, dass arbeitende Mütter nicht dafür verantwortlich gemacht und verurteilt werden dürfen, dass die Übergewichtigkeit bei Kindern wächst. Taryn Morrissey von der Universität von Chicago sagt, dass das mütterlicherseits erforderliche Arbeiten nicht das Problem darstellt:

  • Wenn alle Mütter ab morgen ihre Jobs niederlegen würden, würden wir in eine finanzielle Krise geraten. Es gibt mehr als diesen einen Faktor, der Übergewichtigkeit hervorruft und unterstützt.
  • Die Studien brachten hervor, dass sportliche Aktivitäten und die Zeit vor dem Fernseher die Verbindung zur Fettleibigkeit keineswegs unterstützt. Stattdessen liegt die Vermutung nahe, dass die Verbindung in der Nahrungsaufnahme zu finden ist.
  • Eltern, die arbeiten, tendieren dazu oft auswärts zu essen und dabei häufig auf Fast-Food zurückzugreifen. Familien mit arbeitenden Elternteilen haben weniger regelmäßige, gemeinsame Essen, bei denen Kinder und Eltern zusammen sind. Regelmäßige Essenszeiten führen nachweislich zu einer Verringerung von Fettleibigkeit.

Faktor Umweltverschmutzung

Eine wegweisende Studie aus Spanien hat einen direkten Zusammenhang zwischen der steigenden Umweltverschmutzung und der zunehmenden Zahl übergewichtiger Menschen nachweisen können. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler legen nahe, dass Fettleibigkeit nicht ausschließlich eine Folge von eines inaktiven Lebensstils und schlechter Ernährung ist.

Die Studie ist die erste ihrer Art, die sich mit der Kontaminierung von Ungeborenen im Mutterleib durch Umwelteinflüsse auseinandersetzt und deren Wirkung auf den Stoffwechsel untersucht und damit den Ursachen für eine der größten Zivilisationskrankheiten auf den Grund gehen will.

Übergewicht eine Folge zunehmender Umweltverschmutzung?
Übergewicht eine Folge zunehmender Umweltverschmutzung?

Ungefähr ein Viertel der westeuropäischen Erwachsenen und zirka ein Fünftel der Kinder gelten als adipös - viermal soviel wie noch vor 30 Jahren. Die einfache Standarderklärung dafür lautete bisher, dass die betroffenen schlicht mehr Kalorien zu sich führen, als sie verbrauchen würden. Obwohl dieser Fakt einer der Hauptgründe sein dürfte, häufen sich die Anzeichen, dass er nicht allein das stetig größer werdende Problem der Fettleibigkeit erklären kann.

Es ist schon länger bekannt, dass die Genetik einen entscheidenden Einfluss auf unseren Stoffwechsel hat, weshalb es Menschen gibt, die leicht zunehmen, obwohl sie in etwa genauso viel essen wie ihre schlankeren Mitbürger. Die Forscher des städtischen Instituts für medizinische Forschung in Barcelona, sehen in ihren Ergebnissen den Beleg, dass neben der Genetik auch Umwelteinflüsse eine Prädisposition für Fettleibigkeit schaffen können.

Ein Pestizid als Risikofaktor

In der Studie, die in der spanischen Fachzeitschrift für Kindermedizin "Acta Paediatrica" veröffentlicht wurde, wurden das Aufkommen von HCB, einem Pestizid, in der Nabelschnur von 403 ungeborenen Babys gemessen. Die Auswertung ergab, dass die Embryonen mit den höchsten Werten mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit im Alter von 6 Jahren adipös wurden, als die Ungeborenen mit geringeren HCB-Werten.

Die Verwendung HCB, welches hauptsächlich für die Behandlung von Getreidesamen verwendet wurde, ist seit der Geburt der Probanden untersagt. Aber auf Grund seiner Persistenz gelangt es nachweislich noch immer in den Nahrungskreislauf.

Die große Bedeutung der Studie liegt nicht darin, dass es HCB als fettmachende Substanz ausgemacht hat, sondern darin, dass die Veranlagung für Fettleibigkeit im Mutterleib durch äußere Faktoren verstärkt oder sogar erst gesetzt werden kann. Die Autoren fordern nun, dass die Studie mit anderen Substanzen wiederholt wird, damit deren Verwendung ebenfalls eingeschränkt oder gar untersagt werden kann.

Erklärung

Niemand kann bisher genau sagen, warum HCB Übergewicht verursachen kann. Die spanischen Forscher spekulieren, dass HCB die Mütter zu Diabetikern hat werden lassen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Kinder bereits in frühen Jahren mit Fettleibigkeit zu kämpfen haben.

Dr. Pete Myers, ein führender Experte auf dem Gebiet der Obogene, jene Substanzen, die unseren Stoffwechsel negativ beeinträchtigen, sagt, dass die Erklärung seiner spanischen Kollegen plausibel klingt, jedoch die Tierversuche in eine andere Richtung deuten. Demnach können die Obogene Gene der Embryonen aktivieren und deaktivieren. Offenbar führt das dazu, dass Stammzellen zu Fettzellen werden, wodurch die Kinder mit einer viel größeren Neigung zum Übergewicht auf die Welt kommen.

Weitere gefährliche Substanzen

Experimente an Tieren haben bereits bewiesen, dass viele weitere Substanzen gibt, die das ungeborene Leben beeinträchtigen. Fütterte man beispielsweise Organotin, einen chemischen Stoff, der in Schiffsfarbe vorkommt, kamen die Tiere zunächst normal zur Welt, nahmen aber im Laufe des Aufwachsens überdurchschnittlich an Körperfett zu, obwohl sie nicht anders gefüttert wurden, als Tiere der Kontrollgruppe.

Organotin wird heute zwar nicht mehr verwendet, gelangt über viele Fischarten, die den Stoff aus dem Wasser filtern, in unsere Nahrung. Diese Substanzen sind so allgegenwärtig, dass beinahe jeder sie in seinen Körper trägt.

Laut einer Untersuchung lässt sich bei nahezu 95 Prozent der Amerikaner das Pestizid BPA im Urin nachweisen. Bei den Babys sind 90 Prozent im Mutterleib Phtahalat ausgesetzt und im Rahmen der oben erwähnten spanischen Studie, wurden in allen Nabelschnüren Pestizide wie HCB in unterschiedlicher Konzentration gefunden.

Zwei amerikanische Studien haben vor einigen Jahren bereits auf einen Zusammenhang von Phthalat und Übergewicht bei Männern hingewiesen. Die spanische Studie ist jedoch weitaus aussagekräftiger und ist die erste, die zeigt, dass Pestizide bereits das ungeborene Leben erreichen.

Politik in der Kritik

Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse stoppen jene Politiker, die das Problem der Fettleibigkeit gern aus ihren Verantwortungsbereich verweisen und alles auf einen falsch geführten Lebensstil zurückführen wollen, um keine Lösung für ein immer größer werdendes gesellschaftliches Problem bieten zu müssen. Der britische Oppositionspolitiker David Cameron zog sich vor Kurzem den Unmut der Bevölkerung zu, als er die Gründe für Übergewicht ausschließlich in Ignoranz und Passivität sah. Dabei formulierte er seine Worte etwas drastischer, so dass er Übergewichtigen beinahe Dummheit und Faulheit unterstellte.

Neben den wissenschaftlichen Studien deutet auch ein statistischer Vergleich auf die Komplexität der Problematik. Denn laut der britischen Zeitung "The Independent on Sunday" hat sich die durchschnittliche körperliche Betätigung der Briten seit 1980 nicht verändert, dennoch zählt die Insel heute viermal so viele Menschen mit Übergewicht.

Neben dem persönlichen Engagement ist also auch das Engagement der Politik gefragt, um ein Problem anzugehen, das nach und nach die so genannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Gicht >schleichend zu einer alltäglichen und möglicherweise unausweichlichen Erscheinung macht.

Lösungen auf politischer Seite könnten sich zum Beispiel darin manifestieren,

  • den Schulsport eine größere Rolle im Bildungssystem einzuräumen sowie
  • für die Themen Gesundheit, Fitness und Ernährung ein eigenes Unterrichtsfach einzurichten und
  • sie nicht nur im Biologieunterricht zu streifen.

Soziale und gesundheitliche Folgen

Übergewicht bei Kindern hat oftmals nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale Folgen. So werden dicke Kinder von anderen Kindern gehänselt und leiden unter Ausgrenzung.

Zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Übergewicht gehören

Ebenso besteht ein erhöhtes Risiko an Krankheiten wie Diabetes Typ 2 zu erkranken, unter denen im Normalfall nur ältere Erwachsene leiden. Da das Übergewicht in den meisten Fällen bis ins Erwachsenenalter anhält, steigt das Erkrankungsrisiko noch weiter an.

Studie: Übergewichtige Kinder leiden häufiger an schwachen Knochen

Wissenschaftler von der Medizinhochschule in Georgia, USA, untersuchten 140 Kinder im Alter von 7 und 11 Jahren, die nur wenig sportlich aktiv waren, und fanden bei 30 Prozent Anzeichen für eine stockende Blutzuckerregulation und geringere Knochenmasse.

Diese Studie ist die erste, die auf eine Verbindung zwischen kindlicher Typ-2-Diabetes und schwachen Knochen hinweist. Bisher galt eine schlecht ausgebildete Knochenstruktur vor allem als Symptom für Typ-1-Diabetes, die in den meisten Fällen durch genetische Faktoren ausgelöst wird.

Typ-2-Diabetes hingegen ist eine Folge aus

  • falscher Ernährung
  • mangelnder körperlicher Bewegung und
  • Übergewicht.

Fazit der Wissenschaftler

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass übergewichtige Kinder zwar absolut betrachtet eine größere Knochenmasse als normalgewichtige Altersgenossen hätten, das Knochengerüst jedoch augenscheinlich zu schwach sei, um die Last zu tragen. Dadurch würde es zu einer Unterentwicklung der Knochen kommen, die im weiteren Lebensverlauf in Osteoporose münden kann.

Die Basis für lebenslang starke Knochen wird im Kindesalter gelegt. Gelegenheiten, die hier verpasst werden, können im Sinne der Knochengesundheit im späteren Leben nicht mehr nachgeholt werden.

Was tun bei Übergewicht von Kindern?

Ob ein Kind zu dick ist oder nicht, lässt sich jedoch nicht immer so leicht beurteilen. Als Maßstab für Übergewicht gilt der Body-Mass-Index (BMI) , den man alters- und geschlechtsgerecht anpassen muss.

Unter Übergewicht leiden Kinder, wenn ihr Body-Mass-Index innerhalb ihrer Geschlechts- und Altersgruppe die 90. Perzentile überschreitet. Wird sogar die 97. Perzentile überschritten, spricht man von Fettsucht.

Rat durch den Kinderarzt

Da Laien allerdings meist Schwierigkeiten mit der Einstufung haben, wird empfohlen, einen Kinderarzt zu Rate zu ziehen. Dieser hilft auch dabei, Maßnahmen gegen das Übergewicht zu ergreifen.

Zu diesem Zweck erstellt man gemeinsam einen Ernährungsplan. Außerdem untersucht der Arzt, ob das Übergewicht möglicherweise physische Ursachen hat, und vermittelt Schulungen für mehr Bewegung sowie eine gesündere Ernährungsweise.

Was Eltern tun können

Doch auch Eltern können etwas tun, um das Übergewicht ihres Kindes zu bekämpfen. Angesichts der oben erwähnten Studie raten die Wissenschaftler Eltern dringend dazu, die Essgewohnheiten der Kinder zu beobachten und gegebenenfalls zu optimieren. Ferner sollten Kinder dazu erzogen werden, einen Großteil ihrer Freizeit körperlich aktiv zu verbringen.

Grundsätzlich ist es sinnvoller, dass das Kind am Tag mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, anstatt nur wenige üppige Mahlzeiten. Als ideal gelten drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Zwischenmahlzeiten.

Damit es gar nicht erst zu Übergewicht kommt, sollte man ihm von Anfang an vorbeugen. Das erreicht man am besten, wenn sich die Kinder von klein auf gesund ernähren und viel bewegen.

Gesünder als Süßigkeiten und Chips sind Obst und Gemüse. Darüber hinaus sollte man Essen nicht als Erziehungsmittel benutzen.

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