Gehörlose Kinder können dank Cochlear-Implantat ein normales Leben führen

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

An jedem einzelnen Tag erblicken viele Kinder in Deutschland das Licht der Welt. Statistisch gesehen sind zwei davon ohne Hörvermögen auf die Welt gekommen. Einige weitere Prozent entwickeln später aufgrund einer Infektion einen dauerhaften Hörschaden. Diese Kinder sind stark behindert, denn ihnen fehlt die wesentliche Fähigkeit, um das Sprechen korrekt zu lernen. Dank der modernen Medizin können jedoch auch diese Kinder das Hören und damit auch das Sprechen meistern, nämlich indem ein sogenanntes Cochlear-Implantat zum Einsatz kommt. Wird von Eltern und Medizinern diese Entscheidung frühzeitig getroffen, kann bereits das Baby die verlorene Fähigkeit bekommen und wird so auch das Sprechen wie ein gesundes Kind erlernen.

Das Implantat besteht aus mikrochirurgischen Elektroden, die direkt in das Innenohr gepflanzt werden. Zusätzlich trägt man einen Sprachprozessor und ein kleines Mikrofon am Körper, die wie ein kleines Hörgerät einfach hinter dem Ohr getragen werden können. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass diese Technik den Kindern eine relativ normale Sprachentwicklung garantiert. Wer vor dem 18. Monat mit einem Cochlear-Implantat ausgestattet wurde, kann ein normales Sprechen entwickeln. Die Schwierigkeit steigt, je älter der Betroffene ist. Derzeit werden jedes Jahr circa 250 neue Implantate eingesetzt.