Stress und die Nahrungsaufnahme: Deshalb werden Stressesser nicht dick

Von Nicole Freialdenhoven
18. November 2013

Vielfach hält sich die Annahme, dass Menschen, die bei großem Stress viel essen, automatisch dicker sein müssen als diejenigen, denen der Stress so auf den Magen schlägt, dass sie gar nichts essen können. Diese Annahme konnte nun jedoch in einer Studie der Universität Koblenz widerlegt werden. In einem Experiment wurden die Teilnehmer abwechselnd einer positiven, einer neutralen und einer stressigen Situation ausgesetzt und in ihrem Essverhalten beobachtet.

Dabei stellten die Forscher fest, dass die Stressesser das vermehrte Essen in der stressigen Situation damit kompensierten, dass sie in einer positiven Situation entsprechend weniger aßen. Bei den Stresshungerern war es dagegen umgekehrt: Sie schlugen erst dann richtig zu, wenn sie sich gut fühlten. Unterm Strich ergab sich so für beide Gruppen etwa die gleiche Kalorienbilanz.

Zu Übergewicht durch Stress kann es nur dann kommen, wenn die Betroffenen dauerhaft stressigen Situationen ausgesetzt sind und ihr Essverhalten nicht mehr durch positive Situationen, in denen sie weniger essen, kompensieren können. Wer merkt, dass der Stress überhandnimmt, sollte daher auf Entspannung achten. Dann ist die Tafel Schokolade an einem stressigen Tag auch kein Problem mehr.