Stress verändert genetische Aktivität der Immunzellen

Von Dörte Rösler
15. November 2013

Stress verändert das Immunsystem. Für kurze Zeit ist das sinnvoll, der Körper kann dann Infektionen schneller abwehren. Bei chronischem Stress explodiert jedoch die Anzahl an Immunzellen, und die Zellen sind in ständiger Alarmbereitschaft - sie verursachen Entzündungsreaktionen, obwohl keine Krankheitserreger da sind. Auf Dauer ändert sich auch die Aktivität der Gene.

In einem Tierversuch stellten amerikanische Forscher fest, dass im Blut von gestressten Probanden viermal so viele Immunzellen zirkulierten wie bei entspannten Tieren. Fatal: Besonders diejenigen Zellen, die Entzündungsprozesse anregen, waren hochreguliert. In der Folge stieg das Risiko für Krankheiten wie Arteriosklerose oder Diabetes.

In einer zweiten Studie versuchten die Wissenschaftler diese Ergebnisse am Menschen zu überprüfen. Fazit: auch hier regt Stress die entzündungsfördernden Gene an. Da das Immunsystem vom Sympathikus reguliert wird, ließ sich die Wirkung durch Betablocker reduzieren.