Gestresst? Neuer Test kann das in der Atemluft feststellen

Von Cornelia Scherpe
5. März 2013

Wohl fast jeder Autofahrer wurde schon einmal gebeten, für einen Alkoholtest ins Röhrchen zu pusten. Doch in der Atemluft kann man nicht nur messen, ob jemand alkoholische Getränke zu sich genommen hat, sondern auch wie gestresst er ist. Britische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass die Zusammensetzung der menschlichen Atemluft sich deutlich verändert, wenn der Betreffende gerade unter Stress steht.

Dies ist zwar mit bloßen Sinnen nicht zu erfassen, die moderne Technik vermag dies aber sehr wohl. So kommt es, dass die Forscher in der Lage sind, einfach zum Stressnachweis zu bitten. Lügen ist in diesem Falle ebenso wie beim Alkoholtest für Autofahrer unmöglich.

An der Loughborough Universität bat man zehn Freiwillige, bei guter und entspannender Musik einmal tief einzuatmen und dann die Atemluft langsam entweichen zu lassen. Die Proben wurden gesammelt und analysiert. Dann setzte man die Probanden unter Stress, indem man ihnen Aufgaben aus der Mathematik vorlegte und ihnen zum Lösen ein enges Zeitlimit setzte. Am Ende wurde zum zweiten Mal eine Probe der Atemluft genommen. Der direkte Vergleich zeigte, dass sich die chemische Zusammensetzung bei jedem der Teilnehmer stark verändert hatte.

Insgesamt sechs Bestandteile waren in ihrer Konzentration messbar gestiegen, während vier andere Moleküle der Atemluft unter Stress zurückgegangen waren. Die Forscher haben damit eine Art neuen Schnell-Test für Stress erfunden. Bisher ist es nötig, einem Patienten Blut zu entnehmen und in der Probe nach dem Stresshormon Cortisol zu suchen. Erst dann weiß man, wie gestresst ein Mensch ist. Der neue Atemtest bringt deutlich schneller Ergebnisse.