Psyche, Stressanfälligkeit und Empathie wird von einem einzelnen Gen gesteuert

OXTR in der GG-Variante erhöht Empathie und Stressresistenz beim Menschen

Von Viola Reinhardt
19. November 2009

Menschen, die über ein hohes Maß an Empathie verfügen, sind den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge auch unempfindlicher gegenüber Stress. Eine Verbindungselement scheint hierbei ein für die Wissenschaftler ein bereits bekanntes Gen namens OXTR zu sein, das in den Varianten A und G vorkommt.

Eindeutigste Ergebnisse bei Variante GG im Erbgut

Eine Studie mit 200 Probanden ließ das Ergebnis ermitteln, dass bei dem Vorkommen der Variante GG im Erbgut, die Teilnehmer stressresistenter und empathischer waren als in der Variante AA oder AG. Das Gen selbst ist in der Forschung insofern bekannt, als das man weiß, dass es den Protein-Bauplan für das Andocken an den Botenstoff Oxytocin in sich trägt.

Dieser Botenstoff beeinflusst zahlreiche Formen der sozialen und zwischenmenschlichen Interaktionen und wird aus diesem Grund auch als "Kuschelhormon" betitelt.

Oxytocin selbst wird im Gehirn hergestellt und in den Blutkreislauf ausgeschüttet, wobei es auch auf unterschiedliche Gewebe einen Einfluss nimmt.

In den Tests selbst wurden die Probanden auf ihre Stressanfälligkeit ebenso getestet als auch auf die Fähigkeit Gefühle anderer Menschen an deren Augen ablesen zu können. Hierbei stellte sich heraus, dass bei einer GG-Variante, die sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits vererbt wird, die Empathie und die reduzierte Stressanfälligkeit am höchsten vorhanden war. Unklar ist jedoch derzeit worin genau die Unterschiede bei den GG- oder AA-Trägeren besteht.