Schlecht für das Gewicht: Stress schlägt bei Jugendlichen auf die Figur

Stress ist bei Teenagern ein wesentlicher Faktor für Gewichtsprobleme - Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern

Von Cornelia Scherpe
30. Juni 2015

Die Pubertät ist immer eine schwierige Zeit, sowohl für die Teenager als auch für deren Eltern. Dennoch gibt es ganz verschiedene Stresslevel, die von "normalem" Alltagsstress bis hin zu tiefgreifenden Konflikten führen können.

Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass häuslicher Dauerstress dazu führt, dass Jugendliche stärker an Gewicht zunehmen. Da in der Gesellschaft allgemein ein Trend zu Übergewicht herrscht, sollte dem entgegengewirkt werden.

Langzeitbeobachtung arbeitet mit Jugendlichen im Alter von 18 bis 19

An der Studie hatten insgesamt 4.762 Jugendliche teilgenommen. Als Langzeitbeobachtung erstreckte sich die Untersuchung über die Jahre 1975 bis 1991. Damals waren die Teilnehmer 18 Jahre oder maximal 19 Jahre und bei Frauen musste eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein.

Bei allen wurde der BMI gemessen und die häusliche Situation bis zum Alter von 15 Jahren rekonstruiert. So wollte man festhalten, wie die damalige Familiensituation sich auf das Gewicht der jungen Erwachsenen ausgewirkt hatte.

Mädchen reagieren stark auf finanzielle Sorgen und Familienkonflikte

Dabei stellte die Studie zwar Stress als wesentlichen Faktor für Gewichtsprobleme fest, doch es gab große Unterschiede bei den Geschlechtern. Mädchen reagierten demnach besonders stark auf finanzielle Sorgen der Familie und auf offene Konflikte unter den Familienmitgliedern. Dazu zählten die Forscher

Dagegen keinen Einfluss hatte ein Risikoverhalten der Mutter. Zeigte diese Verhaltensauffälligkeiten wie

wirkte sich das nicht auf das Gewicht der weiblichen Teenager aus.

Jungen reagieren besonders auf ein Risikoverhalten der Mutter

Bei Jungen dagegen war es genau dieses Verhalten der Mutter, das den größten Einfluss auf ihr Gewicht hatte. Männliche Jugendliche zeigten sich dafür aus Gewichtssicht nicht beeinflusst von Familienkonflikten und finanziellen Schwierigkeiten.

Die Studie belegt also einen klaren Zusammenhang, kann jedoch allein aus der Beobachtung heraus keine Schlussfolgerungen über den Grund anstellen. Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass "Frustessen" eine große Rolle spielt.