Steigt der Stress am Arbeitsplatz, steigt auch die Gesundheitsgefahr der Mitarbeiter

Viele Arbeitnehmer überfordern sich selbst und gefährden damit auf lange Sicht ihre Gesundheit

Von Nicole Freialdenhoven
15. April 2015

Die immer höhere Arbeitsbelastung im Zusammenhang mit steigendem Ergebnisdruck führt dazu, dass sich Mitarbeiter immer stärker selbst ausbeuten und ihre Gesundheit gefährden. Zu diesem wenig überraschenden Ergebnis kommt die neue Studie des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung, die gemeinsam mit der Barmer GEK verfasst wurde. Rund 1.000 Vollzeitbeschäftige wurden zu Themen rund um den Arbeitsplatz befragt.

Fast ein Viertel gönnt sich keine Pause

Rund ein Viertel der Befragten gab zu, das derzeit eingelegte Arbeitstempo dauerhaft nicht halten zu können und 18 Prozent gaben an, oft die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit zu erreichen. Fast ein Viertel (23 Prozent) gönnte sich bei der Arbeit keine Pause und über 12 Prozent erschienen sogar krank am Arbeitsplatz.

Um den steigenden Belastungen standhalten zu können, griffen viele Mitarbeiter zu leistungssteigernden Medikamenten oder Nikotin. Besonders erschreckend: Gut die Hälfte der Arbeitnehmer (51 Prozent), erklärte, keinen oder geringen Einfluss auf ihr Arbeitspensum zu haben.

In den Unternehmen muss ein Umdenken stattfinden

Die Studie sieht daher die Arbeitgeber in der Pflicht, ein gesünderes Arbeitsumfeld mit realistischen Zielvorgaben zu schaffen. Das geplante Präventionsgesetz könne hier einen wichtigen Beitrag leisten, doch letztendlich muss in den Unternehmen ein Umdenken stattfinden. Arbeitnehmer können jedoch auch etwas zu ihrer Gesundheit beitragen, indem sie besser in sich hinein hören und ein Gefühl für die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit entwickeln statt sich zu überfordern.