Wenn Sonnenlicht die innere Uhr weckt: So reagiert der Hormonspiegel auf den Frühling

Von Nicole Freialdenhoven
2. Mai 2013

Der Mensch scheint im Frühling auf Sonnenlicht ähnlich zu reagieren wie Pflanzen: Er blüht förmlich auf, wird aktiver und fühlt sich rundherum besser. Zumindest geht dies den meisten Menschen so, während andere sich schlapp fühlen und am liebsten nur schlafen möchten. Schuld ist in beiden Fällen der Hormonspiegel, der auf das Licht reagiert.

Über die Netzhaut des Auges gelangen die Sonnenstrahlen in das Hirn und treffen dort auf den sogenannten Nucleus suprachiasmaticus, kurz SCN, ein Nervenzentrum, das zugleich die innere Uhr des Menschen bestimmt.

Im SCN kommen auch andere Botenstoffe an wie das Melatonin, das den Schlaf steuert, oder das Stresshormon Kortisol. Im Winter sorgt die Dunkelheit beispielsweise dafür, dass vermehrt Melatonin ausgeschüttet wird und der Mensch mehr schläft.

Im Frühling und Sommer dagegen wird vermehrt Serotonin gebildet, das den Menschen munterer und fröhlicher werden lässt. Allerdings reagieren die Menschen unterschiedlich auf das Licht und nicht alle bilden ausreichend Serotonin. Wer unter der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit leidet und sich trotz strahlender Sonne schlapp fühlt, leidet vermutlich unter einem Serotoninmangel. Hier kann eine Lichttherapie helfen.