Sprachstörungen im Vorschulalter nehmen zu

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Kein Kind wird mit Sprache geboren, diese lernen wir erst nach und nach von unseren Eltern und im Kindergarten. Zwar entwickelt nicht jedes Kind gleich schnell seine Sprachfähigkeiten, doch im Allgemeinen hat jeder Junge und jedes Mädchen bis zum Eintritt in die Grundschule einen guten Grundwortschatz entwickelt. Doch Ärzte und Logopäden sehen einen bedenklichen Trend: demnach entwickeln immer mehr Kinder Sprachstörungen. Tatsächlich kann sich eines von drei Kindern im Alter von sechs Jahren noch nicht angemessen artikulieren. Das sind hierzulande 1,1 Millionen Kinder.

Bei den männlichen Kindern besitzen 38 Prozent eine Störung der Sprache, bei den Mädchen sind es mit 30 Prozent zwar weniger, jedoch immer noch zu viel. Im Vorschulalter sollte die Sprache gut beherrscht werden, sonst drohen schon in der Grundschule echte Lerndefizite.

Um dem Trend entgegen zu wirken, fordern die Kinderärzte bundesweit dazu auf, dass die U-Untersuchungen verpflichtend gemacht werden. Dies sind die Kinder-Vorsorgeuntersuchungen, die je nach Alter mit U 0 bis U 18 angegeben werden. Bei den Untersuchungen wird dabei nicht nur die körperliche Verfassung untersucht, sondern auch die geistige Reife. Wären diese Tests für alle Familien mit Kind verpflichtend, könnte man sehr frühzeitig erkennen, wenn Entwicklungsverzögerungen wie etwa Sprachstörungen bestehen.