Neue Therapie verspricht Heilung der Sehstörung nach einem Schlaganfall

Von Heidi Albrecht
18. Dezember 2013

Schädigungen am Gehirn, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall, wirken sich negativ auf das räumliche Sehen aus.

Ein Großteil der Patienten leidet nach einem Schlaganfall unter Sehstörungen. Besonders das räumliche Sehen muss erst wieder erlernt werden. Oftmals können diese Menschen schlecht Treppen steigen, Entfernungen nicht richtig einschätzen und auch nicht gezielt nach Gegenständen greifen. Eine neue Therapie soll nun helfen, dass 3-D Sehen wieder zu verbessern.

An der Untersuchung nahmen 24 Patienten teil. Elf davon hatten einen Schlaganfall erlitten und neun weitere erst kürzlich ein Schädel-Hirn-Trauma gehabt.

Die Forscher der Universität Saarland gaben den Teilnehmern zwei Bilder, welche leicht seitlich versetzt waren. Nun mussten die Patienten durch leichtes Schielen die Bilder zu einem Bild zusammenfügen. Dadurch wurde das räumliche Sehen geschult.

Gezieltes Training zeigt gute Ergebnisse

Insgesamt sechs Wochen wurde das Sehen trainiert und es zeigten sich rasch gute Ergebnisse. Einige der Patienten erreichten sogar ein normales Niveau. Folgeuntersuchungen nach drei und sechs Monaten zeigten, dass sich an diesem Zustand nichts verändert hat.

Auch die Arbeit an einem PC konnte ohne Weiteres von anfänglich 20 Minuten auf stolze drei Stunden ausgeweitet werden. Diese Untersuchung belegt ganz deutlich, dass bestimmte Areale im Gehirn durch gezieltes Training nach einer Schädigung wieder reaktiviert werden können.

Da eine solche Sehstörung einen wesentlichen Einfluss auf den Alltag nimmt, liegt es Forschern sehr am Herzen, dass Patienten über gezielte Therapien rasch das 3-D Sehen zurückerlangen.