Schweißgeruch kann nicht nur bei Partnerwahl und Diagnose von Krankheiten helfen

Von Melanie Ruch
15. Juli 2013

Jeder Mensch schwitzt, die Einen mehr und die Anderen weniger. Vor allem im Sommer, wenn es heiß ist, produziert der Körper vermehrt Schweiß, um sich zu kühlen, doch das ist nicht die einzige Aufgabe von Schweiß. Wie die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, besteht der Schweiß zu 99% aus Wasser. Das restliche eine Prozent jedoch enthält neben Mineralsalzen tausende anderer Stoffe, hauptsächlich Duftstoffe.

Diese spielen vor allem beim menschlichen Miteinander eine Rolle, etwa bei der Partnerwahl. Menschen nehmen die Duftstoffe aus dem Schweiß anderer Menschen wahr, wenn auch nur unbewusst. Bei der Wahl ihres Partners scheinen sie demnach großen Wert darauf zu legen, dass sich ihre eigenen Duftstoffe von denen ihres potentiellen Partners unterscheiden, da dies offenbar positive Auswirkungen auf die Immunabwehr ihres Nachwuchses hat.

Aber auch Krankheiten lassen sich anhand des Schweißduftes "erschnüffeln". So ist es beispielsweise Forschern der Fachhochschule Jena gelungen ein künstliches Riechorgan zu entwickeln, welches in der Lage ist anhand des Schweißgeruchs bestimmte Krankheiten wie Nieren- oder Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose zu erkennen.

Neuste Forschungsarbeiten beschäftigen sich außerdem mit der Möglichkeit eine Art Schweißabdruck eines jeden Menschen zu erfassen, da die Zusammensetzung und der Geruch des Schweißes bei jedem unterschiedlich sind. So ein Schweißabdruck könnte dann ähnlich wie der Fingerabdruck zur Aufklärung von Verbrechen eingesetzt werden.

Auch an der Redewendung "Die Angst förmlich riechen zu können" ist etwas Wahres dran, denn Menschen nehmen die Angst eines anderen Menschen tatsächlich unbewusst über den Schweißgeruch wahr und zeigen Mitgefühl oder solidarisieren sich mit ihnen und werden ebenfals ängstlich, wie mehrere Studien gezeigt haben. Letztere Tatsache könnte vor allem dem Militär neue Möglichkeiten eröffnen, etwa indem die Duftstoffe aus dem Angstschweiß isoliert und beim Feind zur Panikmache eingesetzt werden könnten.