Die lebensnotwendige Funktion des Schwitzens und die idiopathische Hyperhidrose

Bei übermäßigem Schwitzen können verschiedene Medikamente oder eine Schweißdrüsenabsaugung helfen

Von Viola Reinhardt
30. November 2009

Die Funktion des Schwitzens ist vergleichbar mit der einer Klimaanlage. Wird der Körper aufgrund einer Erkrankung, eines Saunierens, einer körperlichen Anstrengung oder auch durch das Essen scharfer Speisen überhitzt, treten die bis zu drei Millionen ekkrinen Schweißdrüsen in Aktion. Gesteuert durch den Sympathicus sind diese Schweißdrüsen auf der gesamten Hautoberfläche verteilt, wobei sie sich an den Füßen, den Händen, dem Gesicht und unter den Achseln besonders geballt aufzeigen.

Der Schwitzvorgang

Während des Schwitzvorgangs sondert der Organismus ein elektolytreiches und wässriges Sekret ab - den Schweiß. Was ein an sich natürlicher Vorgang ist, der bei einer Abkühlung und Beruhigung des Körpers wieder zum Stillstand gelangt, erweist sich bei Menschen mit einer vorhandenen idiopathischen, also einer unbegründeten, Hyperhidrose als ein ununterbrochenes Aktivsein der Schweißdrüsen.

Bei diesem übermäßigen Schwitzen kommt es selbst bei Kälte oder in einem Ruhezustand zu einer übersteigerten Sekretbildung, was bei den Betroffenen besonders zu einer psychischen Belastung führt. Verantwortlich ist für die Hyperhidrose eine deutliche Überreaktion der Schweißdrüsen, die unterschiedliche Ursachen haben kann.

Behandlung der Hyperhidrose

Hilflos ausgeliefert muss man sich allerdings dieser Hyperhidrose nicht sein, denn je nach Ausprägung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Bei leichten Fällen wirken oft schon Salbeipräparate, Deodorants oder Perspirantien, sowie Medikamente, die zu der Gruppe der Anticholinergika zählen.

Letztere sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da sie sowohl Nebenwirkungen beinhalten als auch Wechselwirkungen aufzeigen können. Bei einer ausgeprägten Hyperhidrose wirkt auch das Spritzen mit dem Nervengift Botox recht gut, da hier die überaktiven Schweißdrüsen eine Zeitlang lahm gelegt werden. Möchte man gänzlich Ruhe haben, dann gibt es zudem die Möglichkeit der Operation, bei der die betroffenen Drüsen entfernt werden.