Gesundes Schwitzen - Fragen und Antworten über Schweiß

Von Dörte Rösler
18. August 2014

Bei manchen Menschen fließt der Schweiß in Strömen. Andere müssen das Schwitzen richtig trainieren. Außerdem verändert sich die Temperaturregulierung im Lauf des Lebens. Was ist dran an den gängigsten Mythen über Schweiß - und wie können wir unsere Körperausdünstungen beeinflussen?

Wie viel Schwitzen ist gesund?

Schwitzen ist der Kühlmechanismus unseres Körpers. Zwischen zwei und vier Millionen Schweißdrüsen liegen in der Haut, bevorzugt an Händen, Füßen und der Achselhöhle. Wie intensiv sie arbeiten, hängt dabei nicht nur vom Klima ab, auch die genetische Veranlagung entscheidet.

Rund zehn Prozent der Deutschen gelten als übermäßige Schwitzer - ihre Schweißdrüsen sind aktiver als für die Temperaturregulation nötig. Übergewicht fördert das Schwitzen zusätzlich.

Muss Schweiß immer stinken?

Nein. Die Flüssigkeit aus den ekkrinen Schweißdrüsen besteht zu 99 Prozent aus Wasser und ist nahezu geruchsfrei. Der typische Mief entsteht erst, wenn Bakterien die Flüssigkeit zersetzen. Daneben existiert jedoch eine kleinere Anzahl an sogenannten apokrinen Drüsen, die körpereigene Duftstoffe absondern. Die Pheromon-Drüsen kommen im Genitalbereich vor, aber auch unter den Achseln. Sie reagieren auf emotionale Reize wie Erregung, Angst oder Ärger und stammen damit aus den Anfängen der Evolution, als unsere Vorfahren ihr Verhalten noch stärker am Geruchssinn orientierten.

So lässt sich in Studien nachweisen, dass wir auch heute noch Angstschweiß von anderem Schweiß unterscheiden können - allerdings nur unbewusst. Der Geruch aktiviert automatisch unser eigenes Furchtzentrum in der Amygdala.

Ist Aluminium-Deo krebserregend?

In der letzten Zeit ist Aluminium in Deos in Verruf geraten. Ob Produkte mit Aluminiumchlorid wirklich krebserregend sind, konnte wissenschaftlich jedoch nicht bewiesen werden. Wer die Aufnahme von Alu in den Körper gering halten möchte, sollte jedoch nicht unmittelbar nach der Rasur ein Deo auftragen. Tatsache außerdem: kein Antiperspirant wirkt so effektiv wie Aluminiumchlorid.

Müssen Vielschwitzer mehr trinken?

Wasser, das durch Schwitzen verloren geht, muss wieder aufgefüllt werden. Bei Flüssigkeitsmangel lassen die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit nach. Wer viel schwitzt, sollte deshalb auch viel trinken. Da der Organismus nur 0,8 Liter in der Stunde aufnehmen kann, bringt es allerdings nichts, zu viel auf einmal zu trinken.