Klebe-Sensor misst Laktat im Schweiß und liefert Strom

Von Ingo Krüger
14. August 2014

Schwitzen ist sinnvoll und sogar lebenswichtig - der Körper reguliert damit seine Temperatur und schützt sich vor Überhitzung.

Nun wollen US-Wissenschaftler das Laktat, das sich im Schweiß befindet, zur Energiegewinnung nutzen. Sie haben einen chemischen Klebe-Sensor entwickelt, der mit einem Enzym ausgestattet ist, das mit dem Laktat reagiert. Dabei werden der Milchsäure Elektronen entzogen, die als Strom abgeleitet werden. Allerdings ist die Strommenge, die dabei entsteht, äußerst gering: maximal 70 Mikrowatt pro Quadratzentimeter.

Um die Energie zu speichern, lässt sich der Sensor auch zu einer Art Bio-Batterie umrüsten. Der Akku kann rund vier Mikrowatt aufnehmen. Das ist ungefähr die Hälfte, die eine Armbanduhr benötigt. Mit größeren Sensoren wäre es jedoch möglich, auf einem Quadratzentimeter genug Energie zu erzeugen, um fast zwei Uhren oder einen Pulsmesser zu betreiben.

Unterschied zwischen sportlichen und unsportlichen Probanden

Doch nicht alle Menschen produzieren beim Schwitzen gleich viel Strom, wie Tests ergaben. Sehr sportliche und durchtrainierte Probanden waren für die Energiegewinnung kaum einsetzbar, unsportliche dagegen umso mehr, denn Laktat bildet sich erst dann, wenn der Muskel ermüdet. Untrainierte Menschen sind schneller erschöpft, der Körper muss früher zusätzliche Energie mobilisieren und produziert dabei größere Mengen Laktat.