Plötzlicher Schwindel: Neues Diagnoseverfahren gibt schnelle Auskunft über Ursachen

Mit dem neuen videobasierten Kopfimpulstest kann die Ursache des Schwindels innerhalb von 15 Minuten gefunden werden

Von Nicole Freialdenhoven
27. April 2015

Fast jeder hat schon einmal einen plötzlichen Schwindelanfall erlebt, bei dem keine andere Wahl blieb, als sich hinzusetzen oder an der Wand abzustützen. Studien zufolge hat sogar jeder dritte Deutsche mindestens einmal im Leben an krankhaftem Schwindel gelitten, der behandelt werden musste. Forscher weisen nun darauf hin, dass akuter Schwindel ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein könnte, der entsprechend schnell behandelt werden muss.

Der videobasierte Kopfimpulstest

Um die Ursache für einen Schwindelanfall herauszufinden, wird seit einiger Zeit vor allem der videobasierte Kopfimpulstest (vKIT) eingesetzt. Dabei dreht der Arzt den Kopf des Patienten schnell, während dieser versuchen muss, einen bestimmten Punkt im Auge zu behalten. Gleichzeitig misst eine Kamera seine Augenbewegungen.

So können vor allem Störungen des Gleichgewichtsorgans gut identifiziert werden. Anders als bei früheren Untersuchungsmethoden wie der kalorische Spülung der Gehörgänge, kann der vKIT in wenigen Minuten durchgeführt und ausgewertet werden.

Forscher empfehlen vKIT auch für Notaufnahmen

In einer umfangreichen Studie mit über 1500 Patienten hat sich der Test bewährt: Innerhalb von 15 Minuten kann nun herausgefunden werden, ob der Schwindel

  • durch eine Störung im Innenohr verursacht wird oder
  • durch eine Störung im Gehirn.

Forscher empfehlen den Test daher nicht nur für HNO-Ärzte, sondern auch für Notaufnahmen um beispielsweise festzustellen ob hinter dem Schwindelanfall ein Schlaganfall stecken könnte.