Problem Hyperhidrose - Was tun, wenn der Körper übermäßig schwitzt?

Von Nicole Freialdenhoven
14. Juni 2013

Bei intensivem Sonnenschein oder körperlicher Anstrengung schwitzt so ziemlich jeder Mensch: Der Schweiß ist ein natürliches Kühlmittel des Körpers, der dabei hilft, die innere Temperatur konstant bei 37 Grad zu halten. Durchtrainierte Sportler können pro Stunde bis zu zwei Liter Schweiß produzieren. Allerdings gibt es auch Menschen, die ganz ohne Anstrengung übermäßig schwitzen: Sie leiden unter der sogenannten Hyperhidrose, der "Vielschwitzerei".

Während der Körper normalerweise erst bei Innen-Temperaturen über 37 Grad das Signal zur Abkühlung durch Schwitzen gibt, ist bei diesen Menschen das innere Thermostat gestört: Bei ihnen gibt der Hypothalamus im Gehirn auch dann das Signal zur Abkühlung, wenn es gar nicht zu heiß ist. Daher schwitzen sie fast ständig und verlieren täglich mehrere Liter Flüssigkeit. Unter den Achseln und am Rücken bilden sich Schweißflecken und die Hände fühlen sich kalt und feucht an.

Zum Glück gibt es Möglichkeiten, die Hyperhidrose zu behandeln: So können die Schweißdrüsen unter den Achseln mit einem kleinen chirurgischen Eingriff einfach abgesaugt werden. Wer den Eingriff scheut, kann auch zu Botox greifen: Das Nervengift lähmt die Nerven, die die Schweißdrüsen steuern.

Allerdings hält der Effekt stets nur vier bis sechs Monate an, ehe er erneuert werden muss. Weniger effektiv, aber immerhin von den Krankenkassen bezahlt, wirkt die Iontophorese: Dabei werden die Nerven mit winzigen Elektroschocks blockiert.