Müssen Rachen-Polypen bei Kindern immer gleich operiert werden?

Abwarten als bessere Alternative zur sofortigen Operation bei Rachen-Polypen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. September 2011

Wenn Kinder häufig verschnupft sind, wird die Ursache oftmals auf die vergrößerten Rachen-Polypen geschoben und diese werden dann operativ entfernt. Doch muss dies tatsächlich gemacht werden? Dieser Frage gingen holländische Forscher nach und sie kamen zum Ergebnis, dass dies zu keinem Nutzen führt. So sollte man erst einmal abwarten und beobachten, heißt die Devise, denn auch nach einer Operation kommt es trotzdem öfters zu Infektionen der oberen Atemwege.

Bei einer Studie wurden 111 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren, bei denen eine diesbezügliche Mandelentfernung (Adenoidektomie) in Betracht gezogen wurde, in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kinder der ersten Gruppe wurde also operiert und bei den Kindern der zweiten Gruppe hieß es beobachten und abwarten.

Abwarten trotz wahrscheinlicher Notwendigkeit einer Operation

So stellte man in den nachfolgenden zwei Jahren keinen Unterschied bei den auftretenden Infektionen in beiden Gruppen fest. Auch litten die Kinder der ersten Gruppe bei einer Infektion sogar noch ein paar Tage länger unter Fieber.

Zwar wurden im Laufe der nächsten zwei Jahre 40 Prozent der Kinder aus der zweiten Gruppe ebenfalls noch operiert, die Forscher vertreten jedoch trotzdem die Meinung, erst einmal abzuwarten, auch bei häufigen Infekten der oberen Atemwege, denn auch eine Operation kann später einen Infekt nicht abwenden.