Tipps gegen das Schnarchen - Verhaltensregeln, Hilfsmittel und Operationen

Die nächtlichen Geräusche sind nicht nur störend, sondern können für den Schnarcher richtig gefährlich werden

Von Dörte Rösler
22. Mai 2015

Schnarchen ist mehr als Lärm. Auch wenn Angehörige nur das nächtliche Rattern und Knattern nervt - für den Schnarcher kann es richtig gefährlich werden.

Wenn beim Schlafen die Zunge nach hinten fällt, verschlechtert sich der Luftfluss. Kommt es zu Atemaussetzern, steigt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Starke "Säger" erleiden doppelt so oft einen Schlaganfall. Gründe genug, um etwas gegen das Schnarchen zu tun.

Die Ursachen vom Schnarchen und wie sie sich beseitigen lassen

Es gibt schönere Geräusche im Schlafzimmer als das Rasseln von Zäpfchen und Gaumensegel. Gelegentlich schnarcht aber jeder Mensch. Bei Dauerschnarchern ist meist die Zunge das Problem: sie fällt beim Schlafen nach hinten und versperrt die Atemwege. Besonders häufig passiert das in Rückenlage.

Bei jedem fünften Patienten liegt die Ursache weiter oben: Gaumenbögen und Zäpfchen senken sich Richtung Zunge. Je nach Lokalisation der Störung bieten sich andere Therapien an. Oft kommt es allerdings zu Mischformen, was eine Behandlung erschwert.

Nase frei halten

behindern den Luftfluss. Ist der Rachenbereich verengt, saugt sich die Zunge zudem leichter an der Hinterwand fest. Erkältete Menschen und Allergiker sollten deshalb abschwellende Mittel für die Schleimhaut nutzen.

Abends wenig essen und trinken

Üppige Mahlzeiten brauchen Platz. Wenn der Bauch voll ist, werden Zwerchfell und Lunge nach oben gedrückt, der Zug in den Muskeln der Atemwege lässt nach, die Zunge erschlafft. Und auch Alkohol setzt die Muskelspannung herab. Wer ruhig schlafen möchte, sollte deshalb abends genügsam sein.

In Seitenlage schlafen

In Rückenlage kann die Zunge ungehindert zurückfallen. Um Schnarchen zu reduzieren, reicht es deshalb aus, die Schlafposition zu verändern. Spezielle Seitenschläferkissen verhindern, dass der Körper sich im Schlaf dreht.

Schienen und Masken

Wenn sich beim Schlafen der Unterkiefer nach hinten schiebt, können Schnarchschienen helfen. Die sogenannten Protrusionsschienen fixieren den Kiefer in seiner Position. Bei jedem zweiten Anwender ist die Methode erfolgreich. Umständlicher und lästiger ist das abendliche Einsetzen von Stents in die Nase.

Insbesondere bei gefährlichen Schlafapnoen kommt auch eine Atemmaske in Betracht. Mittels Überdruck sorgt sie für konstante Luftzufuhr. In ganz hartnäckigen Fällen kann der Arzt zu einer Operation raten.

Auf chirurgischem Wege lässt sich etwa überschüssiges Gewebe am Gaumenbogen oder Zäpfchen entfernen. Zungenschrittmacher, die nächtens für Straffheit sorgen sollen, sind noch in der Entwicklungsphase.

Übrigens: Frauen schnarchen leiser, weil ihre Zungenmuskulatur durch Östrogene straffer ist. Nach den Wechseljahren holen sie aber zu den männlichen Leidensgenossen auf. Außerdem können die zarteren Geräusche dazu führen, dass Atemaussetzer bei Frauen seltener bemerkt werden. Wer Symptome einer Schlafapnoe an sich bemerkt, etwa

sollte zum Arzt gehen. Eine Nacht im Schlaflabor erleichtert die Diagnose.