Auf unausweichliche Schmerzen warten zu müssen, ist zumeist schlimmer als die Schmerzen selbst

Von Frank Sprengel
2. Dezember 2013

Britische Wissenschaftler vom Imperial College in London stellten 35 freiwillige Probanden vor die Entscheidung, ob sie sofort eine ganze Reihe von Elektroschocks über sich ergehen lassen wollen oder doch lieber 15 Minuten auf die schmerzhafte Prozedur warten.

Das perfide Anmutende an dem Experiment ist, dass der direkte Schmerz höher als der zu Erwartende war. Dennoch entschied sich die klare Mehrheit, die schmerzhafte Erfahrung schnellstmöglich hinter sich zu bringen.

Phänomen der "Vorfurcht"

Daraus schlussfolgerten die Wissenschaftler, dass die Erwartung des bevorstehenden Schmerzes als unangenehmer als der Schmerz selbst empfunden werde.

Demzufolge könne es sinnvoll sein, Patienten erst kurz vor Behandlungen oder Untersuchungen über zu erwartende Schmerzen zu informieren. Um eine endgültige Schlussfolgerung ziehen zu können, seien aber noch weitere Studien zu dem in Anlehnung an Vorfreude als "Vorfurcht" bezeichneten Phänomen notwendig.