Chronische Schmerzen: Wo sie herkommen und wie man reagieren muss

Von Cornelia Scherpe
15. Juli 2013

Auch wenn man es spontan nicht glauben mag, doch eigentlich ist der Schmerz ein Freund des Menschen. Schmerzreize sind ein Signal des Körpers und sollen anzeigen, dass es irgendwo ein Problem gibt. Die meisten reagieren auch darauf, gehen zum Arzt und lassen das zugrunde liegende Problem behandeln. Doch es gibt auch Fälle, in denen der Schmerz selbst die Krankheit ist und dann wird es kompliziert.

Allein hierzulande sind laut Schätzungen gut zwölf Millionen betroffen. Chronische Schmerzen plagen die Patienten jeden Tag und können das Arbeitsleben unmöglich machen. Die ständigen Beschwerden in allen möglichen Bereichen des Körpers fressen zudem an der seelischen Gesundheit und können zu Aggressionen oder Depressionen führen.

Der Schmerz wird in dem Moment zur eigenen Krankheit, wenn die Nervenzellen lernen, dass Schmerzen dauerhaft aufrecht erhalten werden sollten. Gesunde Neuronen leiten nur dann Schmerzen weiter, wenn es aufgrund einer Verletzung oder Infektion auch Bedarf dafür gibt. Doch irgendwann während dieser Phase versagt das Schmerzkontrollsystem in den Nervenzellen und sie glauben, dass es richtig sei, immer Schmerzsignale zu schicken.

Eine konsequente Therapie ist daher sehr wichtig, damit die Betroffenen mit diesen neurologischen Schaden leben lernen. Doch oft dauert es lang, bis die Patienten von ihrem Arzt überhaupt die richtige Diagnose bekommen. Statistiken haben gezeigt, dass eine "Wartezeit" von bis zu zehn Jahren durchaus normal ist.

Hat ein Arzt endlich die richtige Diagnose gefunden, bleibt immer noch die Frage, welches Therapiekonzept zur Anwendung kommen soll. Es gibt viele verschiedene Modelle und leider keine Pauschallösung, da jeder Mensch anders auf Schmerzen und deren Beseitigung reagiert. Der Leidensweg der chronischen Schmerzpatienten ist daher oft sehr lang.