Patienten mit chronischen Schmerzen benötigen im Durchschnitt 4 Jahre Betreuung

Bezüglich der Zeit, die es dauert, bis Schmerzpatienten wirklich geholfen werden kann sehen Mediziner Optimierungsbedarf

Von Cornelia Scherpe
9. Dezember 2011

Chronische Schmerzen erschweren den Alltag und machen für manche selbst leichte Arbeit unmöglich. Mit chronischen Schmerzen sollte man immer zum Arzt gehen und sich einer Schmerztherapie unterziehen. Da eine solche auf jeden einzelnen Fall aber ganz individuell zugeschnitten werden muss, ist ein Erfolg nicht von heute auf morgen zu erzielen.

Tatsächlich benötigt ein Patient mit chronischen Schmerzen im Schnitt etwa vier Jahre bis die Diagnose steht und die Therapie ihre volle Wirkung gezeigt hat. Ein langer Zeitraum, in dem Betroffene oft stark leiden. Oft führt kein Weg an der Berufsunfähigkeit vorbei, viele erhalten auch eine Frühpensionierung.

Mediziner sehen großen Optimierungsbedarf

Mediziner sehen in der Behandlung der Schmerzpatienten daher noch einigen Optimierungsbedarf. Eine Studie aus Österreich hat ergeben, dass allein dort 440.000 Menschen eine beständige Therapie benötigen, damit sie mit ihren chronischen Schmerzen leben können. Da dieses Schmerzmangament individuell gestaltet werden muss, liegt die Behandlungszeit im Schnitt bei vier Jahren.

Das Schlimme ist, dass im besten Fall 1,7 Jahre davon und im schlechtesten Fall drei Jahre davon abgehen, bis überhaupt die passende Diagnose gestellt wird. Oft ist dabei ein Marathonlauf zwischen verschieden Ärzten von Nöten. Dies bedarf einer Optimierung.

Auch die Kosten der unnötigen Wartezeit müssen reduziert werden

Aber nicht nur der Leidensweg der Patienten muss dringend verkürzt werden, auch die hohen Ausgaben die bei dieser unnötigen Wartezeit für das Gesundheitswesen und für Firmen entstehen. Direkte Diagnosekosten belaufen sich in Österreich auf 170 Millionen Euro und die Kosten für Krankentage wegen chronischer Schmerzen liegen sogar bei 400 Millionen Euro.