Dreijähriger kann keine Schmerzen empfinden

Smith-Magenis-Syndrom - Dreijähriger hat kein Schmerzempfinden

Von Karla Hettesheimer
24. Juni 2011

Keine Schmerzen empfinden zu können hört sich im ersten Moment ganz angenehm an. Schließlich sollte man meinen, dass ohne Schmerzempfinden auch weniger Leid zu ertragen ist. Leider ist die fehlende Schmerzwahrnehmung Teil einer seltenen Erbkrankheit, dem Smith-Magenis-Syndrom.

Fehlendes Schmerzempfinden durch das Smith-Magenis-Syndrom

Ein dreijähriger Junge aus Großbritannien leidet an dieser Anomalie, bei der ein Stück des 17. Chromosoms fehlt. Wenn sich der Kleine beim Spielen verletzt, schreit und weint er nicht wie andere Kinder, da er den Schmerz nicht spüren kann. Besonders die Mutter von Josh Hodgkiss hat alle Hände voll zu tun, ihren Sohn vor sich selbst zu schützen.

Weil ihm nichts weh tut, fügt er sich oft selbst Verletzungen zu. Um das Risiko für den Jungen zu minimieren, hat die Familie bereits umgerechnet 13.500 Euro für eine spezielle Hausausstattung ausgegeben. Glücklicherweise unterstützte auch die Gemeinde die Eltern und kam für ein 11.000 Euro teures Spezialzelt auf, dessen gepolsterte Wände dem Kind ermöglichen, risikofrei zu schlafen und zu spielen.

Symptome des Smith-Magenis-Syndroms

Für die Mutter des Dreijährigen bedeutet seine Krankheit enorm viel Arbeit. Denn neben der Schmerzresistenz beinhalten die Symptome des Smith-Magenis-Syndroms auch Wachstums- und Sprachentwicklungsstörungen sowie eine Lernbehinderung. Joshs Verhalten ist ebenfalls problematisch. Seinen Geschwistern gegenüber verhält er sich häufig aggressiv und versucht ihnen Kopfstöße zu verpassen.

Um zu verhindern das Josh sich die Zunge zerschneidet, Zehnnägel ausreißt oder den anderen Familienmitgliedern Schaden zufügt, muss seine Mutter ihn rund um die Uhr betreuen.