Neues Schlüssel-Gen entdeckt - wie schmerzempfindlich wir reagieren, liegt in der Veranlagung

Je inaktiver bestimmtes Gen ist, desto schmerzunempfindlicher sind wir

Von Cornelia Scherpe
17. November 2010

Schmerzen physischer Natur werden von jedem Menschen leicht verschieden wahrgenommen. Während der eine schon bei kleinen Verletzungen starke Schmerzen verspürt, sind andere wesentlich schmerzresistenter. In welche Gruppe man fällt, ist aber keinesfalls eine Frage der Beherrschung, sondern liegt in unserer DNS festgeschrieben.

Forscher haben ermittelt, dass es in der Tat ein Schlüssel-Gen gibt, welches festschreibt, wie jeder einzelne auf Schmerzreize reagiert. Das Gen entdeckten Forscher bei Tierversuchen. Nicht nur Säugetiere wie Mäuse und Ratten, sondern auch einfachere Lebewesen wie Fruchtfliegen besitzen wie der Mensch dieses Gen.

Geringeres Schmerzempfinden bei inaktiverem Gen

Man setzte Fliegen einer Hitzequelle aus und beobachtete ihr Verhalten. Während einige sofort oder recht bald davon flogen, hielten es andere Tiere recht lang bei der Quelle aus, ohne zu flüchten. Diese Tiere untersuchte man eingehend und stellte fest, dass sie zu ihren Artgenossen eine Genabweichung zeigten.

Ein Gen war bei ihnen deutlich inaktiver, als bei den anderen Fliegen. Auch in Mäusen fand man dieses Gen. Schaltete man jenes Gen bei den Nagern nun komplett aus, so zeigten sie kaum noch Schmerzempfinden.

Man hatte also ein Schlüssel-Gen gefunden, das unsere Wahrnehmung von Schmerz maßgeblich regelt. Ob und inwiefern man das Wissen über das Schlüssel-Gen benutzen kann, um Schmerztherapien zu verändern, soll nun erforscht werden.