Vorurteile gegenüber chronisch kranken Kindern: Patienten werden oft nicht ernst genommen

Von Nicole Freialdenhoven
16. Mai 2014

Als ob chronische Leiden nicht schon schlimm genug sind, leiden die Patienten häufig zusätzlich darunter, dass sie nicht ernst genommen werden. Da häufig keine konkrete Ursache für die Schmerzen gefunden wird, müssen sich die Betroffenen nur allzu häufig anhören, dass sie sich ihre Leiden nur einbilden. Dies gilt auch für Kinder, die in der Schule häufiger fehlen und von ihren Mitschülern gehänselt werden.

Therapie für einen besseren Umgang mit chronischen Schmerzen

Das Deutsche Kinderschmerzzentrum der Universität Witten/Herdecke in Datteln betreut jedes Jahr rund 1200 minderjährige Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden.

Im Mittelpunkt der Therapie steht hier der richtige Umgang mit dem Leiden. Meist sind die Kinder in einem Teufelskreis gefangen, bei dem der Schmerz Stress verursacht und Stressfaktoren wieder neuen Schmerz auslösen. Die Schwelle, ab der ein Reiz als Schmerz interpretiert wird, sinkt so beständig ab. Irgendwann lösen dann schon laute Geräusche, Licht oder eine leichte Berührung Schmerzen aus.

Soziale Isolation als Konsequenz

Dazu leiden viele Betroffene häufig auch noch unter Isolation, denn den Freunden wird der Umgang irgendwann zu beschwerlich und sie wenden sich ab. Zu den chronischen Schmerzen kommen dann noch soziale Probleme.

Umso wichtiger ist nach Angaben der Mediziner, ein besseres Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Schmerzen echt sind und sich der Betroffene nicht nur etwas einbildet.