Heilen mit Wärme - Anwendungsgebiete und -möglichkeiten

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. März 2014

Es gibt zahlreiche Situationen, in denen eine Wärmebehandlung für ein besseres Wohlbefinden und Verspannungen, Schmerzen oder andere Beschwerden lindern kann. Besonders in den herbstlichen und winterlichen Monaten greifen viele Menschen darauf zurück, denn in dieser Zeit sind Erkältungen keine Seltenheit und auch, um es einfach nur gemütlicher zu haben, ist Wärme ein beliebtes Mittel.

Wer weiß wie, kann durch die Anwendung von Wärme Verspannungen lösen, den Lymphfluss aktivieren und für eine bessere Durchblutung der Muskeln und des Gewebes sorgen. Weiterhin werden Stoffwechselprodukte schneller abtransportiert und in vielen Fällen kann man sich durch Wärmflasche, Bad und Co. sogar die Einnahme von Medikamenten sparen. Um den wohltuenden Effekt der Wärme zu nutzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Was gilt es vor der Anwendung zu beachten?

Es gibt einige Situationen, in denen Wärme Beschwerden verschlimmern kann, dazu zählen verschiedene Verletzungen, Entzündungen und auch bei erhöhtem Risiko für Thrombose und Krampfadern. Ist man sich unsicher, sollte man sicherheitshalber einen Arzt um Rat fragen.

Diabetiker sollten bestmöglich auf Wärmeanwendungen verzichten, da sie häufig die Temperatur nicht richtig einschätzen und damit Verbrennungen riskieren können. Patienten mit chronischen Krankheiten sollten sich ebenfalls im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt zusammensetzen und sich informieren, welche Anwendungen in ihrem Fall geeignet sind und welche nicht.

Heizpack und Wärmeflasche

Zu den beliebtesten Wärmebehandlungen gehört das Heizpack. Dieses ist in Form eines Gelpacks in der Apotheke erhältlich und hilft besonders gut bei Verspannungen, zum Beispiel durch Zugluft. Dieses wird für fünf Minuten in heißes Wasser gelegt und in ein dünnes Tuch gelegt. Direkt auf die verspannte Hautstelle auflegen.

Ähnlich funktioniert die Wärmflasche, die man mittlerweile auch in jedem Supermarkt oder in der Drogerie kaufen kann. Anwendung findet sie vor allen Dingen bei Bauch- und Magenschmerzen bzw. Krämpfen. Sie wird zu zwei Dritteln mit heißem (es sollte nicht mehr kochen!) Wasser gefüllt und auch in ein Tuch gelegt, um Verbrennungen zu vermeiden. Es gibt auch spezielle Wärmflaschen-Überzüge aus weichem Stoff, die für ein angenehmes Hautgefühl sorgen.

Vollbad und Halswickel

Ein heißes Bad tut besonders bei leichten Erkältungen gut, jedoch sollte man bei Fieber darauf verzichten. Hilfreich sind ätherische Öle aus Thymian, Kiefernnadeln oder Eukalyptus; sie helfen, die Atemwege wieder zu befreien. Das Wasser sollte eine Temperatur von 36 Grad Celsius nicht überschreiten und nicht länger als 25 Minuten andauern. Wer unter Kreislauf- und/oder Herzbeschwerden leidet, sollte im Vorfeld seinen Arzt um Erlaubnis bitten und ebenfalls ist es wichtig zu wissen, dass die besagten Öle für Kinder und Menschen mit empfindlichen Atemwegen nicht angewandt werden sollten.

Zur Stärkung der Abwehrkräfte und bei beginnenden Halsschmerzen kann ein Halswickel mit Kartoffeln helfen. Dafür zerdrückt man drei gekochte Kartoffeln mit der Gabel und legt die Masse in ein Küchenhandtuch. Anschließend schlägt man die Ränder um und wickelt das Tuch um den Hals - natürlich sollte die Temperatur angenehm sein.

Salben/Öle/Pflaster und Erbsenbad

Beliebt sind auch spezielle Salben und Öle zum Einreiben, die Wirkstoffe wie Capsaicinoide enthalten. Diese trägt man besonders bei Muskelschmerzen oder -verspannungen auf und massiert sie ein. Viele dieser Mittel haben einen wärmenden Effekt, der sich nach dem Einmassieren bemerkbar macht.

Auch Wärmepflaster geben über mehrere Stunden lang Wärme ab und sorgen für Entspannung der Muskulatur. Sind die Hände von Schmerzen betroffen, eignet sich ein wärmendes Handbad sehr gut. Dieses gelingt beispielsweise durch das Erhitzen von einer Handvoll getrockneter Erbsen. Die Hülsenfrücht werden dafür bei 60 Grad im Backofen erhitzt.