Sotschi und anderswo: Sportler schlucken zu viele Schmerzmittel

Von Dörte Rösler
12. Februar 2014

Ob Olympische Spiele oder Joggen in der Freizeit - Sportler schlucken zu häufig Schmerzmittel. Wie viele Medaillen in Sotschi nur Medikamenten wie Voltaren zu verdanken sind, weiß niemand genau. Manche Experten fordern jedoch, Schmerzmittel auf die Doping-Liste zu setzen - auch als Botschaft für den Breitensport. Denn dort grassiert der Missbrauch ebenso.

Welche Folgen der ungebremste Medikamentenkonsum hat, zeigt das Beispiel der oylmpischen Abfahrts-Hoffnung Hannes Reichelt. Nachdem der Österreicher noch unter Schmerzmitteleinfluss die "Streif" gewonnen hatte, fiel er für Sotschi aus: wegen eines schweren Bandscheibenvorfalls.

Aktuelle Regelungen

Opiodhaltige Schmerzmittel sind für Spitzensportler bereits verboten. Kortisonpräparate dürfen sie nur für bestimmte Zwecke und in bestimmten Verabreichungsformen nutzen. Vermeintlich harmlose nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac sind erlaubt.

Gerade die üblichen Medikamente aus der Hausapotheke können aber gravierende Nebenwirkungen haben. Neben den bekannten Magenproblemen durch Acetylsalicylsäure (Aspirin) kann Diclofenac (Voltaren) auch das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Freizeitsportler sollten deshalb bei Schmerzen besser pausieren als sich mit Medikamenten zu dopen.