Forscher finden eine Substanz, die die Schlafsucht erklären könnte

Von Cornelia Scherpe
29. November 2012

In Fachkreisen nennt man sie eine Hypersomnie, umgangssprachlich wird sie auch Schlafsucht genannt. Diese Krankheit hat nichts damit zu tun, dass ein Mensch in der Nacht nicht durchschlafen kann oder etwa durch eine Apnoe nicht genügend Ruhe bekommt. Trotz eines eigentlich gesunden Schlafes sind diese Menschen ständig müde, was ihre Lebensqualität empfindlich senkt. Manche schlafen mehr als zehn Stunden jeden Tag und sind dennoch nicht erholt. Dies ist auch nicht nur ein subjektiver Eindruck, denn auch ihr Körper ist offenbar ausgelaugt, was man an Reaktionstests sieht.

Wie genau die Schlafsucht entsteht, konnten Mediziner bisher nicht erklären, doch nun hat man eine heiße Spur. Im Labor hat man eine peptid-artige Substanz gefunden, die vor allen Dingen bei Menschen mit Hypersomnie vorkommt. Genauere Analysen ergaben, dass es sich dabei um eine Art Valium handelt, das der Körper selbst herstellt und im ganzen Organismus wirken lässt. Diese würde durchaus die Symptome der Betroffenen erklären. Im Grunde wirkt der Stoff wie die Schlafmittel, die im Gehirn an den sogenannten GABA-Rezeptoren andocken und so zu starker Müdigkeit führen.

Man ging auch direkt einen Schritt weiter und versuchte, dieser Substanz effektiv entgegenzutreten, so wie man es bei Schlafmitteln tun würde. Dafür arbeitete man mit dem Wirkstoff "Flumazenil". Wie zu erwarten war, reagierten so behandelten Probanden tatsächlich positiv und fühlten sich vitaler.