Guter Schlaf ist wichtig

Immer mehr Menschen haben mit Schlafstörungen und deren Folgeerkrankungen zu kämpfen

Von Ingo Krüger
2. November 2011

Der Mensch verschläft mehr als ein Drittel seines Lebens. Für die Gesundheit ist ein erholsamer Schlaf äußerst wichtig, doch immer mehr Menschen haben mit Schlafstörungen zu kämpfen. Sie finden nur schlecht in den Schlaf, wachen nachts auf oder schnarchen. Manche dösen stattdessen tagsüber weg und sind dafür nachts hellwach.

Ursachen für Schlafprobleme

Schlafprobleme können viele Ursachen haben. Alkoholkonsum ist einer der häufigsten Gründe für gestörten Schlaf. Der Körper ist vor allem mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt. Zwar schläft der Betroffene schnell ein, doch häufig wacht ein alkoholisierter Schläfer schon nach kurzer Zeit wieder auf und leidet dann unter gestörtem Schlaf.

Auch langes Arbeiten und geistige Aktivitäten kurz vor dem Schlafen können sich als problematisch erweisen. Ebenso behindern Stress und seelische Probleme eine gesunde Nachtruhe. Nacht- und Schichtarbeit bringen den Schlaf-Wach-Rhythmus nachhaltig durcheinander.

Für gute Schlafbedingungen ist es wichtig, dass Matratze und Lattenrost von guter Qualität sind. Sie müssen den individuellen Bedürfnissen des Schlafenden angepasst sein. Auch die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit und zurück stört bei vielen Menschen die innere Uhr.

Folgekrankheiten durch Schlafmangel

Rund zehn bis dreißig Prozent der Deutschen klagen über Schlafprobleme. Zudem sind Frauen doppelt so häufig wie Männer von Schlafstörungen betroffen. Mangelnder Schlaf ist für insgesamt 90 Erkrankungen verantwortlich, erklärt Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck. Dazu zählen

Auch das menschliche Immunsystem wird geschwächt. Untersuchungen beweisen, dass die Abwehrkraft von Patienten mit Schlafstörungen geringer ist als bei gesunden Menschen. Außerdem können Schlafstörungen auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder des Herzens begünstigen.

Behandlung und Vorbeugung

Um Schlafstörungen erfolgreich zu behandeln, ist es wichtig, ihre Ursache zu kennen. Wenn eine organische oder psychische Erkrankung vorliegt, muss zuerst diese behandelt werden. Der Gebrauch von Schlafmitteln erfordert größte Vorsicht. Solch ein Medikament sorgt zwar kurzfristig für besseren Schlaf, beseitigt jedoch das eigentliche Problem nicht. Außerdem besteht die Gefahr, abhängig zu werden, und zwar körperlich oder psychisch.

Für eine erholsame Nachtruhe ist es wichtig, dann schlafen zu gehen, wenn man müde ist. Man sollte darauf verzichten, sich einen Film im Fernsehen unbedingt bis zum Ende anzuschauen oder ein Buch immer weiter zu lesen, obwohl einem fast die Augen zufallen.

Auch ein warmes Bad oder ein Beruhigungstee können wahre Wunder wirken. Empfehlenswert ist ein Ritual zu veranstalten, bevor man ins Bett geht. Das Bett sollte zudem möglichst dunkel stehen. Das Hormon Melatonin, das den Körper auf den Schlaf vorbereitet, wird erst bei Dunkelheit vermehrt ausgeschüttet.