Fast alle psychische Erkrankungen kommen von schlechtem Schlaf

Von Frank Hertel
23. März 2011

Michael Grönzinger und Frank Schneider arbeiten in der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Aachen. Sie haben einen zertifizierten Fortbildungsbeitrag zur Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen entwickelt. Zur Diagnose gehört das Wissen um den Lebenswandel des Patienten. Arbeits- und familiäre Situation, Kaffee-, Alkohol-, Medikamenteneinnahme.

Wenn man ausschließen kann, dass die Schlaftsörung nicht organisch bedingt ist, empfehlen die Autoren eine Psychotherapie, der man die Medikamente Zaleplon, Zalpidem und Zapiclon beimengen könne. In einfachen Fällen helfe Baldrian und Hopfen. Die sedierenden Antidepressiva Mirtazapin und Trimipramin leisteten auch gute Dienste. Von akuten Schlafstörungen spricht man bei einem Zeitraum bis vier Wochen, bis sechs Monate sind sie subakut, ab sechs Monaten nennt man sie chronisch. Fast alle psychischen Erkrankungen hätten ihre Ursache in Schlafstörungen. In den meisten Fällen könne man eine organische Ursache ausschließen.

Wir hätten deshalb so viele psychische Erkrankungen, weil unsere Gesellschaft "schlaflos" geworden sei.