Schwedische Studie: Schlafmangel begünstigt Adipositas

Von Frank Hertel
24. Januar 2012

Christian Benedikt arbeitet als Wissenschaftler an der Universität Uppsala in Schweden. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism" berichtet er über ein Experiment mit 12 normalgewichtigen Männern. Er untersuchte sie zwei Mal. Das erste mal nach einer gut durchgeschlafenen Nacht, das zweite mal im unausgeschlafenen Zustand. Beide Male zeigte er ihnen Bilder von Speisen und untersuchte dabei ihre Gehirne mit Hilfe eines funtionellen Kernspintomografen. Dabei achtete er vor allem auf den anterioren Cyrus Cinguli (ACC).

Das ist eine Gehirnregion, die darüber entscheidet, ob wir einem Essimpuls nachgeben oder nicht. Benedikt konnte herausfinden, dass die Männer im unausgeschlafenen Zustand eine höhere ACC-Aktivität hatten als im ausgeschlafenen Zustand. Das heißt, dass Schlafmangel den Appetit steigert. Im erweiterten Sinn heißt das laut Benedikt, dass die zunehmende Schlaflosigkeit unserer Gesellschaft ein Grund für das epidemische Ausmaß der Adipostas sein könnte.