Schlafmangel schlägt aufs Herz: Kurze Nächte erhöhen das Risiko für Herzleiden

Auch häufige Wachphasen wirken sich negativ auf die Gesundheit aus

Von Cornelia Scherpe
14. September 2018

Der Job ist stressig, die Kinder sind laut oder der Abend mit Freunden war schön, jedoch zu lang. Es gibt viele Gründe, die Erwachsene regelmäßig um einen gesunden Nachtschlaf bringen. Viele merken dabei auch, dass sie kurze Nächte nicht mehr so gut wegstecken wie noch in ihrer Jugend. Dies ist keineswegs ein rein subjektives Empfinden, sondern schlicht die Wahrheit: Im mittleren Alter ist ein erholsamer Nachtschlaf für die geistige und körperliche Fitness entscheidend. Wer immer wieder eine zu kurze Schlafdauer hinnehmen muss, bei dem steigt damit das Risiko für diverse Erkrankungen.

Wie stark eine ausreichend lange Nacht unterschätzt wird, zeigt sich in der modernen Forschung nun mehr und mehr und einer aktuellen Studie zufolge hat es vor allem das Herz nicht leicht.

Ausreichend Schlaf wichtig für die Herzgesundheit

Schwedische Forscher untersuchten insgesamt 759 Männer, die alle 50 Jahre alt waren und begleiteten sie bis zum Alter von 71 Jahren. Innerhalb dieser zwei Jahrzehnte traten bei manchen schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Besah man sich nun die durchschnittliche Nachtruhe der Teilnehmer, fiel ein deutlicher Unterschied auf: Wer im Schnitt sieben bis acht Stunden Schlaf hatte, dessen Risiko gestaltete sich deutlich kleiner. Es lag bei jenen mit nur fünf Ruhestunden pro Nacht zweimal so hoch. Damit ist zu wenig Schlaf ein ebenso großes Risiko wie Rauchen.

Häufige Wachphasen schlecht für die Arterien

Die Gefahr für das Herz betont auch eine spanische Studie mit 3.974 Frauen und Männern. Die 46-Jährigen waren eine Woche lang mittels 3D-Ultraschall untersucht worden. Wer weniger als sechs Stunden schlief, dessen Hals- und Beinarterien waren deutlich enger als bei jenen mit mehr Schlaf. Auch die Häufigkeit nächtlicher Wachphasen scheint dabei eine Rolle zu spielen. Wer häufig aufwacht, neigt ebenfalls stärker zu Arteriosklerose.