Mittagsschlaf im Kindesalter: Wann ist er gut, wann nicht?

Je nachdem, wie viel Schlaf ein Kind in der Nacht bekommt, braucht es einen längeren oder kürzeren Mittagsschlaf

Von Cornelia Scherpe
21. Juli 2015

Alle Eltern kennen das leidige Thema: Das Kind will abends nicht ins Bett, denn es ist noch voller Energie und möchte lieber spielen. Eine häufige Ursache der fehlenden Müdigkeit ist ein zu langer Mittagsschlaf.

Der junge Organismus hat sich dann bereits viel Energie aus dem Schlaf geholt und ist entsprechend am Abend nicht müde. Doch sollte man dann auf den Mittagsschlaf verzichten? Was ist gesünder?

Kleine Kinder sollten 14 Stunden schlafen - egal, wie sich die aufteilen

In der Medizin ist das Thema Schlaf noch lange nicht komplett erforscht. Für kleine Kinder gilt aber die Regel, dass sie 14 Stunden am Tag schlafen. Meist fordert der Körper bis zu einem Alter von 24 Monaten 12 Stunden in der Nacht am Stück und noch einmal zwei Stunden am Tag ein.

Diesen Tagesschlaf nennt man allgemein Mittagsschlaf. Im dritten Lebensjahr entfällt circa eine Stunde auf den Tagesschlaf. Das alles sind jedoch nur Richtwerte und jeder Körper funktioniert ein wenig anders.

Im Alltag sollte man die circa 14 Stunden immer grob zusammenrechnen. Schläft ein Kind in der Nacht bereits sehr viel, braucht es entsprechend weniger bis gar keinen Mittagsschlaf. War die Nacht dagegen vergleichsweise kurz, darf der Tagesschlaf sogar länger ausfallen.

Den natürlichen Schlafrhythmus nicht zu stark verändern

Eltern sollten sich mit dem Gedanken trösten, dass auch Kinder bereits eine recht gute innere Uhr haben. Das bedeutet, der Körper weiß, wann er eine Pause zur Regeneration benötigt und macht das durch Müdigkeit deutlich.

Am einfachsten und sinnvollsten ist es daher, dem Kind einen gewissen Freiraum zu geben und es dann schlafen zu lassen, wenn es sich als müde zeigt. Den natürlichen Schlafrhythmus zu radikal zu verändern, schadet nur.

Hat sich die innere Uhr des Kindes auf langen Mittagsschlaf eingestellt und die Abende werden für die Eltern unerfreulich lang, kann man etwas "nachhelfen". Viel Bewegung - idealerweise im Freien - macht bekanntlich schneller müde. Wer mit dem Kind einen Nachmittag auf dem Spielplatz verbringt, wird den Nachwuchs am Abend früher ins Bett bringen können.