Beeinflussen die Mondphasen unseren Schlaf? Studie widerlegt den Mythos

Von Cornelia Scherpe
18. Juni 2014

Viele Männer und Frauen sind fest davon überzeugt, dass der Mond einen unmittelbaren Einfluss auf ihre Schlafqualität hat. Besonders der Vollmond gilt als Phase, in der viele schwer einschlafen, nachts eher unruhig sind und sich am Morgen nicht sonderlich erholt fühlen. Diverse Studien der letzten Jahre haben sogar vereinzelte Hinweise darauf gefunden, dass an der "Mondfühligkeit" etwas dran sein muss. Eine aktuelle Meta-Analyse des Max-Planck-Instituts will aber nun ein für alle Mal mit dem Mythos aufräumen.

Mondfühligkeit nur ein Mythos?

Man analysierte die Daten von 1.265 Menschen, die im Schlaflabor gewesen waren. Insgesamt konnte man so auf die Werte von 2.097 Nächten zurückgreifen. Das Ergebnis war dabei eindeutig. Weder Männer noch Frauen erleben so etwas wie eine Mondfühligkeit. Es gibt viele Ursachen, unter denen die Schlafqualität leiden kann, doch die aktuelle Mondphase gehört nicht dazu. Während der Studie untersuchten die Forscher auch die Daten von älteren Erhebungen, die aber nie veröffentlicht worden waren. So analysierte man noch einmal mehr als 20.000 Nächte im Schlaflabor und auch dabei konnte man keinen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafproblemen feststellen.

Die Forscher sehen den Mythos damit als entlarvt an. Es sei auch sehr bezeichnend, dass alle unveröffentlichten Studien sich gegen den Zusammenhang aussprachen. Dies zeigt, wie selektiv die Ergebnisse an die Öffentlichkeit weitergegeben werden. Nur Studien, in denen ein gewisser Zusammenhang absehbar ist, werden mit großem Wirbel publik gemacht. Sie sind es auch, die es in die Wissenschaftszeitungen schaffen und so sogar den Ärzten ein verzerrtes Bild mit auf den Weg geben.

Mondfühligkeit ist ein Volksglaube

Das erklärt auch, warum frühere Meta-Analysen immer wieder einen Zusammenhang sahen:, denn es gab einfach ein Überangebot an positiven Ergebnissen, während die Negativen ignoriert worden waren. So festigte sich der Mythos weiterhin in den Köpfen der Menschen. Doch an dem Volksglauben ist laut Max-Planck-Instituts nichts dran.