Autosuggestion als Therapie: Psychologen setzen auf Placebo-Effekte

Von Nicole Freialdenhoven
4. Februar 2014

Immer mehr Wissenschaftler entdecken die Kraft der Autosuggestion zur Behandlung von Patienten. Dabei wird auf den Placebo-Effekt und die Selbstheilungskräfte des Menschen gesetzt. Bei einer Studie des Colorado College wurde beispielsweise 164 Probanden ein aufwändiges Experiment zur Messung des REM-Schlafs mit einer scheinbar neuen Technik vorgegaukelt.

Anschließend wurde einigen erzählt, sie hätten nur ungenügenden REM-Schlaf erhalten, was sich negativ auf ihre Arbeitsleistung auswirken würde. Anderen erzählten sie dagegen, sie hätten ausreichenden Schlaf erhalten. Ganz unabhängig von der tatsächlichen Schlafleistung.

Umtersuchung der Auswirkungen von Autosuggestion

Das erstaunliche Ergebnis zeigt, dass die Probanden, denen erzählt wurde, sie hätten gut geschlafen, Aufgaben am folgenden Tag weit besser lösten, als diejenigen, denen schlechter Schlaf suggeriert worden war.

Ein ähnliches Experiment führten auch Forscher der Stanford University durch. Sie ließen eine Hälfte ihrer Probanden den vollen Preis für einen angeblichen Energydrink zahlen und die andere Hälfte weniger. Diese Probanden, denen also ein billiges minderwertiges Produkt suggeriert wurde, schnitten anschließend bei Konzentrationstests schlechter ab, als diejenigen, die den vollen Preis bezahlt hatten.

Selbstheilungskräfte können durch menschliche Einbildungskraft aktiviert werden

Wissenschaftler fühlen sich dadurch in früheren Thesen bestätigt, dass die menschliche Einbildungskraft zahlreiche Selbstheilungskräfte aktivieren kann. Placebo-Effekte durch gezieltes Lügen sollten daher nicht unterschätzt werden, wenn es darum geht, die menschliche Psyche zu beeinflussen.