Manchmal gehen Schwindel oder Rückenschmerzen auf die Zähne zurück

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

Es klingt seltsam, aber tatsächlich können Leiden wie Schwindel oder Rückenschmerzen auf Probleme mit den Zähnen zurückgehen. Auch Augenflimmern ohne andere offensichtliche Ursache kann direkt auf den Kauwerkzeugen beruhen.

Um das zu verstehen, muss man sich der Tatsache bewusst sein, mit welcher Kraft wir täglich arbeiten, wenn wir Mittagessen haben oder etwas Süßes naschen. Umgerechnet gehen wir dabei mit einer Gewichtskraft von mindestens 40 Kilogramm ans Werk. Hinter dem Beißen und Kauen des Menschen steckt unglaublich viel Kraft.

Gibt es nun Probleme mit den Kiefern und wird dabei diese Kraft falsch geleitet, kann das zu den genannten Symptomen führen. Eine CMD, eine craniomandibuläre Dysfunktion, kann der Grund aller Beschwerden sein. Hinter dem komplizierten Begriff verbirgt sich im Grunde etwas simples: eine Fehlstellung der Gelenke im Ober- und Unterkiefer.

Das führt zu falschem Kauen, was die Muskulatur falsch beansprucht, die Gelenkköpfchen beschädigen kann und damit auch Nerven und Blutgefäße in Gefahr bringt.

Das kann derart weitreichende Folgen haben, dass nicht nur der Kiefer schmerzt, sondern auch Kopf, Nacken und Rücken. Da auch die Ohren zu nahe am Herd des Übels sind, ist die Folge bei manchen Patienten auch ein Tinnitus oder eine anhaltende Verminderung des Hörens.

Leidet man also an einem der Beschwerden, ohne das Hausärzte, Orthopäden oder Augenärzte helfen können, ist der Gang zum Zahnarzt sinnvoll. Dieser sollte ohnehin idealerweise zwei Mal im Jahr besucht werden, wobei man den Arzt dann einmal auf den Verdacht ansprechen sollte. Liegt eine CMD vor, kann man mit Aufbissschienen das Leiden deutlich mindern.