Zu viele unnötige Bandscheibenoperationen

Bevor man sich einer OP unterzieht, sollte man einen zweiten Experten zu Rate ziehen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. Oktober 2011

In Deutschland werden jährlich zehntausende Patienten an der Bandscheibe operiert, obwohl bei etwa 40 Prozent dies gar nicht nötig gewesen wäre.

Jetzt will eine Initiative der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) für mehr Qualität sorgen und die einzelnen Chirurgen sollen dafür durch Weiterbildungen ein Zertifikat erhalten. So sollen die Chirurgen, bevor sie operieren, den Patienten sorgfältiger untersuchen und prüfen, ob überhaupt eine Operation nötig ist, denn viele Ärzte bieten auch über das Internet fragwürdige Methoden an, die wissenschaftlich nicht belegbar sind.

Starker Anstieg der Bandscheibenoperationen

In den deutschen Krankenhäusern ist die Zahl der Bandscheibenoperationen zwischen den Jahren 2004 und 2009 um 43 Prozent gestiegen. Für eine Bandscheibenoperation, das heißt das Entfernen der Bandscheibe, müssen die Krankenkassen gut 5.300 Euro bezahlen, eine sogenannte Fusionsoperation kostet fast das Doppelte. Auch ist die Zahl der Orthopäden gestiegen, die für ihre Operationen in Krankenhäusern den OP-Saal und einige Betten mieten und dann die Operation separat bezahlt bekommen und die Krankenhäuser erhalten den Rest der veranschlagten Kosten.

Grundsätzlich sollte jeder Patient, bevor er sich operieren lässt, einen zweiten Experten zu Rate ziehen, wie die DWG empfiehlt.

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