Mit Meditation gegen anhaltende Rückenschmerzen: Studie belegt Wirksamkeit

Diese Methoden helfen wirklich, wenn man auf Schmerzmittel verzichten möchte

Von Cornelia Scherpe
31. März 2016

Rückenleiden sind in Deutschland so weit verbreitet, dass man längst von einer Volkskrankheit sprechen muss. Selbst junge Erwachsene und sogar Teenager leiden bereits durch zu viel sitzende Tätigkeiten und wenig Sport an chronischen Kreuzschmerzen. Was hilft, wenn man nicht beständig Schmerzmittel schlucken möchte?

Die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion

Es gibt einige alternative Therapiemethoden, zu denen auch die Meditation zählt. Um der Schmerzwahrnehmung gezielt zu begegnen, nutzen Therapeuten vor allen Dingen die sogenannte MBSR-Meditationstechnik. Das Kürzel steht für "Mindfulness-Based Stress Reduction", also eine achtsamkeitsbasierte Stressreduktion.

Die Idees stammt aus den 1970ern und ist inzwischen eine standardisierte und anerkannte Therapieform. Wie gut sie in der Praxis wirkt, zeigt eine aktuelle Studie eindrucksvoll.

Therapieformen im Vergleich

342 Teilnehmer zwischen 20 und 70 Jahren nahmen an der Untersuchung teil und wurden in drei Gruppen aufgeteilt.

  1. Sie erhielten entweder eine acht Wochen andauernde Unterweisung in die Meditation,
  2. eine gleichlange kognitive Verhaltenstherapie, oder
  3. dienten als Kontrollgruppe, die nur die klassische Betreuung durch den Hausarzt wahrnahm.

Alle Patienten litten seit durchschnittlich sieben Jahren nahezu täglich an den Schmerzen. Nach der Behandlung sahen die Forscher nach, ob sich die funktionellen Einschränkungen im Alltag gebessert hatten. Dies galt als bestätigt, wenn die Patienten am Roland Disability Questionnaire die Fragen so beantworteten, dass man von mindestens 30 Prozent Besserung ausgehen kann.

  • In der Meditationsgruppe war das in 60,5 Prozent der Fälle so,
  • unter der Verhaltenstherapie bei 57,6 Prozent und
  • in der Kontrollgruppe bei 44,1 Prozent der Patienten.

Verbesserung der Lebensqualität

Die Studienteilnehmer sollten außerdem zu Beginn und am Ende der Studie auf einer Skala von 1 bis 10 die subjektive Störung für den Alltag benennen. Der Wert besserte sich bei allen drei Gruppen:

  • nach der Meditation um 43,6 Prozent,
  • nach der Verhaltenstherapie um 44,9 Prozent, doch
  • in der Kontrollgruppe nur um 26,6 Prozent.

Die nachhaltige Wirkung der Meditation ist daher deutlich und mit einer Verhaltenstherapie vergleichbar.