Neues Diagnosetool für Rückenschmerzen kann MRT überflüssig machen

Von Nicole Freialdenhoven
19. Februar 2014

Bei Rückenschmerzen wird heute häufig ein MRT eingesetzt um den Ursachen auf die Spur zu kommen. Nach Ansicht einer neuen kanadischen Studie ist der kostspielige Einsatz des Magnet-Resonanz-Tomographen jedoch in fast jedem zweiten Fall überflüssig. Mehr noch, bei vielen Patienten scheint er das Krankheitsempfinden noch zu verstärken.

Forscher der Harvard Medical School haben daher nun eine neue computergestützte Entscheidungshilfe für Mediziner entwickelt, mit deren Hilfe sich leichter die beste Diagnosemethode finden lassen soll.

Das Computerprogramm wird automatisch mit den Daten des Kranken gefüttert, der von seinem Hausarzt an die jeweilige Klinik überwiesen wird und sucht es nach "Roten Flaggen" ab, d.h. bestimmte Symptome und Vorerkrankungen, die darauf hinweisen, dass eine MRT-Untersuchung sinnvoll sein kann.

Wie soll der Einsatz eines MRT in Zukunft begründet werden?

Zu den Roten Flaggen bei Rückenschmerz-Patienten gehören u.a. Frakturen, Taubheitsgefühle, bakterielle Infektionen, Fieber oder vorausgehende Tumorerkrankungen.

Für die Klinikärzte ist das Programm dabei nur eine Entscheidungshilfe - sie können sich bei einem begründeten Verdacht dafür entscheiden, den Patienten zum MRT einzubestellen. Bei einer ersten Versuchsreihe konnte die Zahl der MRT-Untersuchungen dennoch um 30 Prozent reduziert werden.